AFRIKA/NIGERIA - Zivile Selbstverteidigungs-Miliz gegen Boko Haram besorgt Einwohner von Maiduguri

Montag, 24 Juni 2013

Abuja (Fidesdienst) – Die Einwohner der Stadt Maiduguri, der Hauptstadt des Staates Borno, sind besorgt über das Auftreten einer zivilen Selbstverteidigungs-Miliz, die mit den staatlichen Sicherheitskräften zusammenarbeiten. Der Staat Borno gehört zu den drei Staaten im Norden von Nigeria, für die die Regierung des Landes den Ausnahmezustand ausrief, um gegen die dschihadistische Boko-Haram-Sekte vorzugehen (vgl. Fidesdienst, 15/06/2013).
Die militärischen Operationen wurden von einer Joint Task Force (JTF) koordiniert, der verschiedenen Elemente der nigerianischen Streitkräfte angehören. Die zivile Miliz, die sich als „Civilian JTF“ bezeichnet, setzt sich aus jungen Männern zusammen, die die Straßenblockaden entlang der wichtigsten Hauptverkehrsadern der Stadt errichten.
Diese Operationen werden von der einheimischen Bevölkerung als potentielle Bedrohung des fragilen Gleichgewichts nach der Gewalt der vergangenen Wochen betrachtet, der 30 Menschen zum Opfer fielen, nachdem es zu einer Reihe von Anschlägen der Boko Haram als Antwort auf die Festenahme verschiedener Mitglieder durch die zivile Miliz gekommen war.
Wie die Tageszeitung „Nigerian Tribune“ berichtet, beklagen die Einwohner von Maiduguri, dass die zivilen Milizen im Rahmen einer so genannten „Hexenjagd“, Personen festnehmen, von denen sie den Verdacht haben, dass sie mit der dschihadistischen Gruppe in Verbindung stehen. Es entstehe unter den Menschen der Eindruck, dass es sich dabei oft um „Lynchjustiz“ handelt.
Die Präsenz einer zivilen Miliz lässt also die Spannungen in einer Region wachsen, aus der infolge der militärischen Operationen und des Vorgehens der Boko Haram, bereits 3.000 Menschen in Nachbarländer wie Niger und Kamerun fliehen mussten. (LM) (Fidesdienst, 24/06/2013)


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