EUROPA/ITALIEN - Weltaidstag: Aufklärungskampagne für Frauen. Initiativen, Tagungen und Ausstellung im römischen Institut für Infektionskrankheiten „Spallanzani“

Dienstag, 23 November 2004

Rom (Fidesdienst) - Zum Weltaidstag am 1. Dezember veranstaltet das Institut für Infektionskrankheiten „Spallanzani“ in Rom, das in Italien zu den wichtigsten Zentren der Aidsbehandlung und -forschung gehört, eine Reihe von Initiativen, Tagungen und Pressekonferenzen sowie eine Fotoausstellung mit dem Titel „Vom Schweigen zum Reden, würde man mir von Aids erzählen“ des Ärzteverbandes „Medcines sans Frontières“.
Die weltweite Aids-Aufklärungskampagne ist dieses Jahr den Frauen gewidmet. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den jungen Frauen, die als besondere Risikogruppe gelten, wenn es um die Ansteckung mit Aids geht. Unterschiede zwischen den Geschlechtern in vielen Ländern, Gewalt und mangelnde Information über vorbeugende Maßnahmen tragen zur Verbreitung des HIV-Virus vor allem unter Frauen bei, die heute rund die Hälfte aller HIV-Infizierten ausmachen.
In einigen afrikanischen Ländern sind bis zu 60% der HIV-infizierten Patienten in der Altersgruppe der 15-24Jährigen Frauen. In derselben Altersgruppe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine junge Frau sich mit HIV infiziert in den Ländern südlich der Sahara dreimal größer als bei jungen Männern.
In den westlichen Ländern handelt es sich bei den HIV-infizierten Frauen oft um arme Frauen mit einem niedrigen Bildungsgrad, die oft keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben oder ethnischen Minderheiten angehören.
Schließlich spielt die Frau in vielen Gesellschaften seit jeher eine unverzichtbare Rolle im Haushalt, bei der Versorgung der Familie, der Erziehung der Kinder und der Pflege anderer Familienmitglieder. In vielen dieser Länder hat die HIV-Epidemie dazugeführt, dass Frauen zusätzlich belastet werden. Dort wo nicht nur Aids sondern auch die Armut zu den alltäglichen Problemen gehört, ist die körperliche und psychische Belastung für Frauen oft untragbar geworden.
Die weltweite Aufklärungskampagne soll das Bewusstsein bei Einzelpersonen und Institutionen wecken und zum Nachdenken über die Verantwortung jedes Einzelnen im Zusammenhang mit der Krankheit und gegenüber betroffenen Menschen anregen. (AP) (Fidesdienst, 23/11/2004 - 30 Zeilen, 299 Worte)


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