ASIEN/INDIEN - Syromalabarische Kirche will sich für Aidsbekämpfung, Familienpastoral und kostenlose Schulbildung engagieren

Dienstag, 23 November 2004

Cochin (Fidesdienst) - Vor kurzem ging Synode der syromalabarische Kirche in Indien zu Ende. Im Rahmen der Synodenversammlung wurde beschlossen, dass man sich auch zukünftig für die Bekämpfung von Aids, für die Familienpastoral und für die kostenlose Schulausbildung für Kinder aus armen Familien engagieren wird. Die syromalabarische Kirche gehört zusammen mit der Kirche des syromalankarischen und des lateinischen Ritus zu den drei katholischen Kirchen in Indien. Das Zentrum dieser „autonome Kirche“, die in voller Gemeinschaft mit Rom steht, befindet sich im indischen Unionsstaat Kerala (im Südwesten Indiens).
Bei der Synodenversammlung der syromalabarischen Kirche unter Leitung des Erzbischofs von Enrakulam-Angamaly, kardinal Varkey Vithayathil, wurde vor allem die Notwendigkeit der Familienpastoral als Schwerpunkt der seelsorgerischen Tätigkeit hervorgehoben. Dies trage auch zur Prävention gegen die Übel der Gesellschaft bei: wie zum Beispiel die Verbreitung von Aids, die Zunahme der Kriminalität, das Auftreten von Alkohol- und Drogenproblemen unter Jugendlichen.
Um dem Verfall der Familien und den Anstieg der Scheidungsrate entgegenzuwirken, so die Synodenteilnehmer, müsse die Kirche sich vor allem für die Glaubensverkündigung und die christliche Heranbildung in den Familien und unter den Jugendlichen bemühen: zu diesem Zweck soll eine Kommission für die Mission unter den Familien geschaffen werden. Wie aus den im Rahmen der Synode vorgelegten Daten hervorgeht, kommt es zur Spaltung der Familien oft auch infolge des Alkoholkonsums eines der Ehepartner oder infolge der Untreue eines Ehepartners. Dem soll die katholische Gemeinde entgegenwirken.
Die Bischöfe befassten sich im Rahmen ihre Beratungen auch mit dem katholischen Bildungswesen. Dabei ging es vor allem um Schulen und Institute, die von Kindern aus dem Stamm der Dalit oder aus nichtchristlichen Familien besucht werden. Viele katholische Schulen bieten Kindern aus armen Familien eine kostenlose Schulbildung an. Dies wollen die Synodenteilnehmer weiterhin unterstützen.
Die syromalabarische Kirche ist durch das Predigen des hl. Apostel Thomas bereits 52 n. Ch. entstandene. Weltweit hat die syromalabarsche Kirche heute rund 3,9 Millionen Mitglieder. Ein besonderes Kennzeichen dieser Kirche sind die zahlreichen Priester- und Ordensberufe: über 6.000 Diözesanpriester und 30.000 Schwestern und tausende Ordenspriester und Laienbrüder stammen aus der syromalabarischen Kirche und sind in Diözesen und Kongregationen des lateinischen Ritus tätig, so dass rund 70% aller Priester (Welt- und Ordenspriester) und Schwestern in Indien (mit 17 Millionen Christen bei rund 1 Milliarde Einwohner) ursprünglich dieser Kirche angehören. (PA) (Fidesdienst, 23/11/2004 - 34 Zeilen, 383 Worte)


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