ASIEN/LAOS - Behörden lancieren Sterilisierungskampagne während im Land die „Pro-life“-Bewegung zunehmend Fuß fasst

Dienstag, 28 Mai 2013

Vientiane (Fidesdienst) – Im Rahmen einer Kampagne für Familienplanung ermutigen die Gesundheitsbehörden der Provinz Hua Phan (Ostlaos) Frauen zu einer chirurgischen Sterilisierung. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, sieht das noch bis Ende 2013 dauernde Projekt, das auch von UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) unterstützt wird, einen kostenlosen Eingriff vor. Bisher ließen insgesamt 60 Frauen eine solche Sterilisierung vornehmen. Wie der stellvertretende Leiter der Gesundheitsbehörden, Thongbay Thavisouk, betont, sind solche Maßnahmen notwendig, weil die Frauen in der Region im Durchschnitt sechs Kinder zur Welt bringen. Dies wirke sich negativ auf die Gesundheit der Frau und das Wohl der Familie aus, so der Gesundheitsbeamte. Die Behörden fördern auch die Nutzung anderer Verhütungsmethoden, darunter Kondome, Hormonspritzen, Anti-Baby-Pille und andere. Diese Methoden werden jedoch vorwiegend von Frauen in den Städten und weniger in ländlichen Gebieten genutzt. Die Sterilisierung wird von den Behörden im Rahmen ihrer Kampagne als „Instrument zur Verbesserung des wirtschaftlichen Status der Familie“ präsentiert.
Während die Familienpolitik der laotischen Behörden Verhütungsmaßnahmen propagiert, schließen sich immer mehr Menschen im Land, vor allem in christlichen Gemeinden aber nicht nur in diesen, „Pro-Life“-Bewegungen an. Die Asienabteilung der katholische Organisation „Human Life International“ (HLI) unterstützt seit 2008 einheimische Lebensschutzgruppen. Ordensleute und katholische Laien machen zusammen mit anderen Christen auf das Thema Lebensschutz aufmerksam. Trotz zahlreicher Hindernisse und einem ablehnenden kulturellen und politischen Umfeld führt zum Beispiel Schwester Milagros Azucena in der laotischen Hauptstadt Vientiane Programme für Paare, Frauen und Kinder durch. Dabei stehen vor allem auch Themen des Lebensschutzes im Licht der katholischen Kirchenlehre im Mittelpunkt.
Die Sterilisierung wird, da sie Weitergabe des Lebens auf permanente Weise verhindert, von der katholischen Soziallehre als „Akt gegen das Leben“ bezeichnet. (PA) (Fidesdienst, 28/05/2013)


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