AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - „Sudanesische Guerillakämpfer haben nichts mit den Unruhen zu tun, es handelte sich um Wilderer“. Beobachter zum Mord an 16 Menschen bei Ausschreitungen in rund 100 Kilometer Entfernung von der sudanesischen Landesgrenze

Montag, 22 November 2004

Bangui (Fidesdienst) - „Wie aus den Berichten der einheimischen Presse und den Stellungnahmen der zuständigen Behörden in der Zentralafrikanischen Republik hervorgeht, soll es sich um eine Auseinandersetzung zwischen Wilderern gehandelt habe, deshalb haben die sudanesischen Rebellen wohl nichts damit zu tun“, so beurteilen Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in der Zentralafrikanischen Republik, den Angriff auf die rund 100 Kilometer von der sudanesi9schen Landesgrenze entfernt liegenden Stadt Birao, am 19. November (der erst am gestrigen 21. November bekannt wurde). Bei dem Angriff waren 16 Menschen gestorben. Nach Angaben der zentralafrikanischen Behörden hat eine aus dem Sudan kommende bewaffnete Gruppe die Stadt Birao in der Nacht vom 19. auf den 20. November angegriffen. Die zentralafrikanischen Sicherheitskräfte eröffneten daraufhin das Feuer, wobei 15 Angreifer und ein Regierungssoldat ums Leben kamen.
„Anfangs wurde die Nachricht verbreitet, bei den rund zwanzig Angreifern handle es sich um Mitglieder der im Süden des Sudan agierenden SPLA (Sudan People’s Liberation Army). Doch in den jüngsten Presseberichten wird von Banditengruppen gesprochen“, so der Beobachter. „In der Region sind solche Wilderer seit einiger Zeit unterwegs, die hier vor allem Elefanten jagen, deren Fangzähne sie illegal verkaufen. Diese Wilderer tragen natürlich zur Destabilisierung der Region dabei, vor allem, wenn sie jetzt auch noch anfangen, Dörfer zu überfallen.
Die zentralafrikanische Republik befindet sich derzeit in einer Übergangsphase, nachdem am 15. März die Truppen des gegenwärtigen Staatspräsidenten Bozizé nach mehrmonatigen Gefechten mit den Truppen des ehemaligen Staatspräsidenten Ange-Félix Patasse die Stadt Bangui eingenommen haben. Ange-Félix Patasse lebt seither im Exil. Seit der Einnahme Banguis ist Bozizé Übergangspräsident. Am 7. April 2003 wurde eine Übergangsregierung unter Abel Goumba gebildet. Der Regierung gehören insgesamt 28 Vertreter aller politischen Parteien des Landes an. Präsidentschaftswahlen und Parlamentswahlen sind für 2005 geplant. (LM) (Fidesdienst, 22/11/2004 - 28 Zeilen, 314 Worte)


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