ASIEN/PHILIPPINEN - Christen und Muslime eröffnen gemeinsam ein Kinderheim im Süden der Philippinen

Montag, 22 November 2004

Zamboanga (Fidesdienst) - Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der christlichen und der muslimischen Glaubensgemeinschaft entstand in Zamboanga auf der im Süden der Philippinen gelegenen Insel Mindanao ein Heim für Kinder aus armen Familien.
Das Kinderheim trägt den Namen „Zentrum des Gebiets der Harmonie“ und befindet sich in der Nähe des „Dorfes der Harmonie“, wo auch die von Pater Sebastiano D’Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) gegründete islamisch-christliche „Silsilah“-Bewegung tätig ist.
In einer Botschaft an die Muslime zum Ende des Fastenmonats Ramadan hatte der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass Christen und Muslime sich gemeinsam für das Wohl der Kinder engagieren. Das neue Kinderheim in Zamboanga öffnete nun zum Ende des diesjährigen Fastenmonats Ramadan seine Pforten: dort werden kranke Kinder von speziell ausgebildeten Ärzten kostenlos versorgt und qualifizierte Erzieher werden sich der gesunden Entwicklung der Kinder annehmen.
Der Fastenmonat Ramadan war Anlass für zahlreiche islamisch-christliche Initiativen auf gesellschaftlicher und religiöser Ebene. Auf der Insel Mindanao leben rund 5 Millionen Muslime, die im Land eine Minderheit darstellen (etwa 6% der rund 80 Millionen Einwohner des Landes). Diese Menschen haben eine eigene Kultur und eigenen Bräuche und Traditionen. Vor diesem Hintergrund entstanden dort Guerillabewegungen, die die Unabhängigkeit von der Regierung in Manila fordern. Die katholische Kirche bemüht sich in einem solchen Szenarium seit jeher um Versöhnung und Förderung des Dialogs mit der muslimischen Glaubensgemeinschaft.
Die von Pater Sebastiano d’Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen in Zamboanga gegründete Silsilah-Bewegung veranstaltete mehrere Treffen mit muslimischen Gläubigen im Zeichen der Gemeinschaft und der Versöhnung. Die Bewegung wandte sich auch in einer Botschaft an die muslimischen Gläubigen und wünschte, dass sich die muslimischen Gläubigen im Fastenmonat Ramadan den Mitmenschen nähern mögen. In diesem Zusammenhang brachte die Bewegung auch ihre Wertschätzung und ihren Respekt gegenüber der islamischen Religion zum Ausdruck. Die Silsilah-Bewegung bemüht sich insbesondere um die Erziehung junger Menschen und die Verbreitung der Werte des Dialogs und des Friedens, insbesondere auch mit Hilfe der Medien. (PA) (Fidesdienst, 22/11/2004 - 33 Zeilen, 337 Worte)


Teilen: