AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof Kaigama: „Ich bin skeptisch, was die Ausrufung des Ausnahmezustands anbelangt“

Mittwoch, 15 Mai 2013

Abjua (Fidesdienst) – „ich weiß nicht, ob eine solche Maßnahme innerhalb kurzer Zeit zu einem Rückgang krimineller Aktivitäten und mehr Sicherheit führen wird“, so der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos zum Fidesdienst in einem Kommentar zum Beschluss des nigerianischen Staatspräsidenten, Goodluck Jonathan, in drei Staaten im Nordosten des Landes (Borno, Yobe und Adamawa) den Notstand ausrufen zu lassen. In den drei Staaten ist die Boko-Haram-Sekte besonders aktiv.
Der Bischof nimmt derzeit zusammen mit den anderen nigerianischen Bischöfen in Abuja an geistlichen Exerzitien teil. „Wir haben gestern Nacht von der Ausrufung des Ausnahmezustands erfahren und kennen die Einzelheiten noch nicht“, so Erzbischof Kaigama. „Ich bin jedoch skeptisch“, so der Erzbischof weiter, „Denn es wurde bereits in der Vergangenheit in anderen Staaten der Notstand ausgerufen, darunter auch der Staat Plateau (mit der Hauptstadt Jos, Anm. d. Red.), doch es wurden damit nie die erhofften Ergebnisse erzielt. Im Gegenteil während der Zeit das Ausnahmezustands nahm die Gewalt zu“.
Der Präsident begründet die Ausrufung des Notstandes damit, dass eine Bekämpfung „terroristischer Handlungen und anhaltender Sicherheitsprobleme“ in der Region notwendig ist. In diesem Zusammenhang wird in der Erklärung des Präsidenten an die ebenfalls prekäre Sicherheitslage in den Staaten Gombe, Bauche, Kano, Plateau, Bayelsa, Taraba, Benue und Nasarawa erinnert. In Nasarawa (in der Landesmitte) starben Nach Angeben der Tageszeitung „Nigerian Tribune“ insgesamt 270 Menschen bei Ausschreitungen zwischen den Sicherheitskräften und der Ombatse-Sekte, die in der Region nach eigenen Angaben so genannte „Laster“ wie Alkoholkonsum und Ehebruch bekämpfen will. (LM) (Fidesdienst, 15/05/2013)


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