AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe: „Christliche Kirchen werden systematisch angegriffen“

Mittwoch, 8 Mai 2013

Bangui (Fidesdienst) – „Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik hat sich nach der Machtübernahme durch den Anführer der Rebellen und dessen eigene Ernennung zum Staatspräsidenten verschlechtert“, heißt es in einer Botschaft der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission, die dem Fidesdienst vorliegt.
Am 24. März dieses Jahres übernahm Michel Djotodie die Macht, nachdem das Rebellenbündnis Seleka die Hauptstadt Bangui erobert hatte.
Seither hätten Gewalt und Plünderungen unter der Zivilbevölkerung und den christlichen Gemeinden zugenommen, während sich im Land, so der Vorsitzende der Kommission, Bischof Albert Vanbuel von Kaga-Bondoro, in der Verlautbarung „ein ungesundes Klima verbreitet habe“, das durch die Abwesenheit der Verwaltung und durch Verstöße gegen die Verfassung und die Menschenrechte begünstigt wird“.
Die Kirche beklagt „eine durch religiösen Extremismus gekennzeichnete Rebellion, die eine systematischen Schändung und Verwüstung religiöser Einrichtungen und insbesondere katholischer und protestantischer Kirchen mit sich bringt“.
„Im ganzen Land hat die katholische Kirche einen hohen Preis bezahlt“, heißt es in der Verlautbarung. „In Diözesen wie Kaga-Bandoro, Bambari, Alindao, Bangssou und Bossangoa wurden große Schäden verursacht. Die Rebellen sind auf der Suche nach leichter Beute und dies hat schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung“. Auch zahlreiche Priester und Ordensleute seien in den vergangenen Monaten angegriffen worden.
Die Justitia-et-Pax-Kommission wünscht sich einen Dialog zur Überwindung der Krise und die Schaffung einer Kommission für „Wahrheit und Versöhnung“. (LM) (Fidesdienst, 08/05/2013)


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