AFRIKA/NIGERIA - Amnestie für Boko Haram: Bischöfe hegen Zweifel nach jüngsten Drohungen der MEND

Mittwoch, 24 April 2013

Abuja (Fidesdienst) – „In der Kirche im Norden Nigerias, insbesondre in meiner Diözese, müssen wir feststellen, dass die Zahl Gottesdienstbesucher infolge des Guerillakampfes der Boko Haram zurückgeht“, so Bischof Stephen Mamza von Yola in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur CNSN. Einige Katholiken hätten es aus Angst vor den Islamisten sogar vorgezogen, die Region im Norden des Landes zur verlassen.
Die Nachrichtenagentur der Nigerianischen Bischofskonferenz berichtet von der Reaktion verschiedener Bischöfe auf eine mögliche Amnestie für die Boko Haram. Bischöfe aus dem Südosten des Landes wurden anlässlich des 50jährigen Gründungsjubiläums der Diözese Oyo befragt. „Weshalb sollen Vandalen, die den Körper und die Seele von Menschen zerstören und keinerlei Rechtfertigung für ihren verheerenden Aktionen besitzen eine Amnestie erhalten?“, so Bischof Felix Alaba Job von Ibadan, der auch hinzufügt, dass „sie mit ihren eigenen Aktionen nur egoistische Interessen verfolgen und das Land destabilisieren wollen“.
Eine solche Sorge ist auch angesichts der jüngsten Drohungen der MEND (Bewegung für die Emanzipation des Nigerdeltas, die nach einer Amnestie ihre militärischen Aktionen eingestellt hatte) gerechtfertigt, die ihren Guerillakampf nun wieder aufnehmen will, nachdem der Anführer Henry Okah von einem südafrikanischen Gericht verurteilt wurde. Die Bewegung droht mit Angriffen auf Moscheen und muslimische Gläubige, sollte Boko Haram die Übergriffe auf Christen nicht einstellen. „Diese Drohungen sind enttäuschend und zeigen den Verfall unseres Landes“, so Bischof Felix Ajakaye von Ekiti. (LM) (Fidesdienst, 24/04/2013)


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