ASIEN/SYRIEN - Kirche der Franziskaner in Deir Ezzor zerstört

Freitag, 19 April 2013

Beirut (Fidesdienst) – Bei einer heftigen Explosion wurde am vergangenen 15. April die Kirche des Klosters der Franziskaner in Deir Ezzor dem Erdboden gleichgemacht. Dies teilt Pater Tony Haddad, der Leiter der Vize-Provinz Naher Osten der Franziskaner, die auch den Libanon und Syrien umfasst, dem Fidesdienst mit. „Dies war die einzige Kirche in Deir Ezzor, die bisher noch nicht beschädigt worden war“. Unklar ist bisher, auf welche Weise die Kirche zerstört wurde. Wie aus ersten Berichten hervorgeht, wurde in der Kirche eine Bresche geschlagen und Kämpfer der Opposition sollen sich dort in Stellung gebracht haben. Die Soldaten der staatlichen Armee sollen die Kirche daraufhin zerstört haben. Andere berichten von einer Autobombe, die neben der Einrichtung positioniert wurde. P. Haddad ist verbittert über „so viel Hass und Respektlosigkeit“. In der Region, so der Ordensmann, „gibt es keine Christen mehr“. In den vergangenen Monaten hatten angesichts der kritischen Lage auch „unsere beiden im Kloster lebenden Mitbrüder Deir Ezzor zusammen mit den Schwestern von Mutter Teresa und rund einem Dutzend Senioren, die dort wohnten, verlassen. Sie waren die letzten hier noch lebenden Christen. Ich danke dem Herrn dafür, dass unsere beiden Mitbrüder gesund sind und leben. Die Kirche ist aus Stein und kann wieder aufgebaut werden, sobald eines Tages im Nahen Osten der Frühling des Friedens beginnen wird“, so P. Haddad.
Deir Ezzor befindet sich im Osten Syriens und liegt zwischen Palmira und der irakischen Grenze. „Unsere Präsenz geht auf die dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück, doch im Nahen Osten gibt es und schon viel länger“, so P. Haddad. „Während ihrer fast vierhundertjährigen Geschichte hat unsere Vize-Provinz oft Zerstörung und Verfolgung erlebt, doch sie ist immer wieder auferstanden mit der Hilfe Jesu Christi“. Es gibt einer weiteren Ordensgemeinschaft der Kapuziner im Süden Syriens in Soueida, wo die Lage bisher noch ruhig ist. Dort leben zwei Ordensmänner.
Wie aus Kreisen der syrischen Opposition berichtet wird, sollen Flugzeuge der syrischen Luftwaffe in den vergangenen Tagen auch zwei syrisch-orthodoxe Kirchen in Deir Ezzor unter Beschuss genommen haben. Die syrisch-orthodoxe Kirche teilt mit, dass Kirchen in verschiedenen Provinzen des Landes angegriffen wurden, darunter Harasta, Arbin, Zabadani, Deraa, Aleppo, Danmaskus und Raqqa. (PA) (Fidesdienst, 19/04/2013)


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