ASIEN/INDIEN - Hinduistische Extremisten verüben Brandanschlag auf christliche Kirche: antichristliche Gewalt in Chhattisgarh nimmt zu

Dienstag, 16 April 2013

Kondagaon (Fidesdienst) – Die Christen im indischen Unionsstaat Chhattisgarh finden keinen Frieden. In dem Staat an der Grenze zwischen den Staaten Orissa und Madhya Pradesh kommt es zunehmend zu Gewalt hinduistischer Extremisten gegen religiöse Minderheiten unter dem Vorwand der „Zwangsbekehrung“.
Zuletzt wurde vor wenigen Tagen im Distrikt Kondagaon ein Brandanschlag auf eine christliche Kirche verübt. Wie die „Evangelical Fellowship of India“ dem Fidesdiesnt mitteilt, hatten Christen in dem Dorf Chhote Salna eine Kappelle aus Holz und Stroh errichtet. Das Gebäude wurde in der Nacht des 2. April in Brand gesteckt, wobei es den Gläubigen nicht gelang, den Brand zu löschen. Das Grundstück für den Bau der Kapelle hatte ein einheimischer Gläubiger zur Verfügung gestellt und die Kapelle war Treffpunkt verschiedener christlicher Familien in der Gegend. Am Tag nach dem Brand wurden die Gläubigen öffentlich von den Mitgliedern der Bewegung „Vishwa Hindu Parishad“ bedroht, die sie des betrügerischen Abwerbens von Gläubigen beschuldigten. Die Gläubigen erstatteten Anzeige bei der örtlichen Polizei. Beobachter erinnern daran, dass am vergangenen 13. März im Distrikt Jagdalpur in Chhattisgarh eine Gruppe hinduistischer Extremisten zusammen mit Polizeibeamten eine Kirche demolierten, da es für das Gebäude ihrer Ansicht nach keine Baugenehmigung gab.
Zu weiteren Einschüchterungsversuchen kam es im Distrikt Balrampur Ramanujganj im Chhattisgarh Ende März. Christen hatten sich im Dorf Nagra zum Gebet versammelt und wurden dabei von hinduistischen Extremisten gestört, die die Versammlung auflösten, weil sie der „betrügerischen Zwangsbekehrung“ diene. Auch die örtliche Polizei forderte zur Auflösung der Versammlung auf. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, wünschen sich die Christen „Frieden und Kultfreiheit“ und wandten sich in einem Appell an den Premierminister des Staates mit der Bitte um den Schutz der Rechte von Minderheiten und deren Kirchen sowie umgehendes Vorgehen gegen Gewalttäter. (PA) (Fidesdienst, 16/04/2013)


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