AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Südafrikanische Truppen ziehen sich aus Bangui in den Norden des Kongo zurück: ist ein neuer Vormarsch geplant?

Dienstag, 9 April 2013

Kinshasa (Fidesdienst) – Nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene (größtenteils Frauen und Kinder) aus der Zentralafrikanischen Republik fanden in der Äquatorprovinz (im Norden der Demokratischen Republik Kongo) Zuflucht, sonder auch Soldaten aus Zentralafrika und Südafrika zogen sich dorthin zurück. Die Präsenz der Soldaten des von Präsident Jacob Zuma zur Unterstützung des gestürzten Staatschefs der Zentralafrikanischen Republik, Francois Bozizé, entsandten Truppen bereitet den Kongolesen Sorge.
Die Südafrikaner haben sich zurückgezogen, nachdem 13 Soldaten beim gescheiterten Versuch die Eroberung der Hauptstadt Bangui durch die Rebellen des Seleka-Bündnisses (vgl. Fidesdienst vom 25/03/2013) zu verhindern gestorben waren. Wie die kongolesische Tageszeitung „Le Potentiel“ berichtet, kehrten die Soldaten nicht nach Südafrika zurück, sondern halten sich in Zongo und Gemena im Distrikt Nord-Oubangui auf. Im Unterschied zu den Soldaten aus der Zentralafrikanischen Republik legten sie ihre Waffen nicht nieder, sondern wurde mit neuen Waffen und Munition ausgerüstet.
Diese Soldaten könnten auf der Grundlage der Vereingarungen von Addis Abeba (vgl. Fidesdienst vom 25/02/2013) eine von diesen Vereinbarung vorgesehene Sondereinheit in integriert werden, die jedoch im Nordkivu und nicht in der Äquatorprovinz integriert werden.
Man fragt sich deshalb, ob die Soldaten aus Pretoria eine Rückkehr in die Zentralafrikanische Republik planen, um dort erneut gegen die Seleka-Rebellen zu kämpfen und die Rohstoffinteressen südafrikanischer Politiker und Unternehmer im Land zu verteidigen.
Im eigenen Land wird Präsident Zuma wegen seiner Haltung im Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik kritisiert. Insbesondere wirft man Zuma vor südafrikanische Soldaten nach Bangui entsandt zu haben, ohne vorher das Parlament zu informieren, was gegen die Verfassung des Landes verstößt. Ähnliche Kritik hatte es im Hinblick auf die Entsendung von Soldaten und Ausrüstung (darunter auch Flugzeuge und Kampfhubschrauber) in die Demokratische Republik Kongo gegeben, wo die Eingreifbrigaden mit südafrikanischer Beteiligung entstehen sollen. (LM) (Fidesdienst, 09/04/2013)


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