ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfe appellieren an den Papst: „Bitten Sie die Regierenden um Einsatz für den Frieden“

Freitag, 5 April 2013

Seoul (Fidesdienst) – „Die Menschen in Südkorea empfinden weniger Angst als vielmehr Bedrängnis und Verbitterung, in dieser besorgniserregenden Situation. Der Krieg wäre heute mit den tödlichen Waffen, die es gibt, eine Katastrophe für alle. Wir wenden uns an Papst Franziskus, dem wir für seine Gebete danken und hoffen, dass er der koreanischen Halbinsel weiterhin sein Augenmerk widmen wird, indem er die Verantwortlichen der Länder in Korea, Russland, den Vereinigten Staaten und China um ernsthaftes Engagement für den Frieden bittet“, so der Vorsitzende der Koreanischen Bischofskonferenz, Bischof Peter Kang U-il von Cheju, zum Fidesdienst in einem Kommentar zu den derzeitigen politischen und militärischen Spannungen in der Region.
„Das südkoreanische Volk“, so der Bischof zum Fidesdienst, „ist in gewisser Weise an die Provokationen des Nordens gewöhnt. Doch dieses Mal ist die Provokation sehr ernst und das Volk spürt dies. Einige vermuten, dass tatsächlich die Möglichkeit eines neuen Krieges besteht, den alle abwenden wollen. Die beiden Regierungen von Süd- und Nordkorea wissen bestens, dass ein Krieg in der heutigen Zeit mit den existierenden Massenvernichtungswaffen eine totale Katastrophe wäre und das ganze koreanische Volk im Süden und im Norden auslöschen könnte. Ich glaube nicht, dass sie so weit gehen werden. Als Christen wünschen wir uns, dass die Politiker verantwortlich denken und wir blicken weiterhin mit Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft.“
Was war der Auslöser dieser Eskalation? Nach Ansicht des Bischofs wird „die Haltung Nordkoreas von der ernsten wirtschaftlichen Lage des Landes bestimmt, die nicht mehr haltbar ist, wenn Millionen Menschen Hunger leiden und ein ganzes Land unterdrückt wird. Der junge Präsident Kim und die militärischen Führungskräfte müssen in einem solchen Kontext einen externen Feind finden und die erschöpfte Bevölkerung mit einer imminente Gefahr erschrecken.“
Nach der Frühjahrsvollversammlung im März erinnerten die koreanischen Bischöfe daran, dass 2013 der 60. Jahrestag des Waffenstillstands zwischen den beiden Teilen Koreas stattfindet und bezeichneten dies als „Gelegenheit zu Fortschritten auf dem Weg zu einem wahren Friedensvertrag“, so der Bischof. Als Beitrag dazu brachte die Bischofskonferenz von April 2013 bis Dezember 2013 eine „Kampagne des Gebets für Aussöhnung“ auf den Weg, in deren Rahmen in den verschiedenen Diözesen zahlreiche Initiativen geplant sind. Bei diesem mutigen Vorhaben bittet die Kirche um den Segen von Papst Franziskus: „Wir danken ihm von Herzen für seine Gebete und Worte mit Blick auf Korea“, so Bischof Kang abschließend, „Wir erbitten seinen Segen und hoffen, dass er sich an die Verantwortlichen der Nationen wendet wird, damit sie sich entschlossen gemeinsam für den Frieden in Korea einsetzen“. (PA) (Fidesdienst, 05/04/2013)


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