ASIEN/HEILIGES LAND - Katholiken und Orthodoxe feiern Ostern gemeinsam nach dem Julianischen Kalender

Montag, 25 März 2013

Jerusalem (Fidesdienst) – Die meisten katholischen Gemeinden in Israel, den Palästinensergebieten, Jordanien und Zypern werden Karwoche nicht in diesen Tagen begehen, sondern nach dem von den orthodoxen Gemeinden befolgten Julianischen Kalender in der ersten Maiwoche. Dies geschieht auf der Grundlage eins am 15. Oktober 2012 von der katholischen Bischofskonferenz des Heiligen Landes gefassten Beschluss, der festlegt, dass die Katholiken des lateinischen Ritus und die verschiedenen orientalischen Riten Ostern gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen nach dem Julianischen Kalender feiern werden.
Die Festlegung des Datums für Ostern nach dem Julianischen Kalender (dieses Jahr am 5. Mai) soll bereits dieses Jahr „ad experimentum“ fast im ganzen Heiligen Land stattfinden mit Ausnahme von Jerusalem und Bethlehem, wo weiterhin nach dem Gregorianischen Kalender gefeiert wird, zum einen, um die Vorschriften des für die Heilige statt geltenden „Status Quo“-Systems im Hinblick auf das Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften, zum anderen, aus Rücksichtnahme auf die zahlreichen Pilger und Touristen, die aus aller Welt an Ostern nach Jerusalem und Bethlehem kommen. „Auch die Auslandsgemeinde in Tel Aviv“, so Bischof William Shomali, Vikar des lateinischen Patriarchats Jerusalem, zum Fidesdienst, „baten um die Möglichkeit, nach dem Gregorianischen Kalender zu feiern, damit sie am jüdischen Pascha-Fest Ferien haben“.
Die Vereinheitlichung des Datums für das Osterfest für Christen verschiedener Konfessionen – die bereits seit Jahrzehnten in Jordanien und Zypern stattgefunden hat – stößt auf Zweifel bei einigen maronitischen Bischöfen. Nach Ansicht von Bischof Shomali handelt es sich jedoch um einen viele versprechenden Schritt im Bereich des Ökumenismus und ein viel sagendes Zeugnis: „Mitglieder derselben Familie oder derselben Dorfgemeinschaft, die verschiedenen Konfessionen angehören“, betont er, „werden gemeinsam den Tod, das Leiden und die Auferstehung Christi feiern können. Damit können wir auch unter unseren nichtchristlichen Nachbarn unsere Einheit bezeugen“.
Bis zum Jahr 2015 soll die Vereinheitlichung des Datums der Osterfeierlichkeiten unter anderem auch auf der Grundlage der Anweisungen des Heiligen Stuhls bestätigt oder modifiziert werden. (GV) (Fidesdienst, 25/03//2013)


Teilen: