AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Gipfel der Länder der Großen Seen eröffnet: „Ein wichtiges Ereignis, das von der Bevölkerung nicht als solches wahrgenommen wird“. Der Fidesdienst im Gespräch mit dem Leiter des katholischen Radiosenders Radio Maria Friedenskönigin

Freitag, 19 November 2004

Bukavu (Fidesdienst) - „Das Treffen in Dar es Salaam weckt bei den Menschen in der Demokratischen Republik Kongo keine großen Erwartungen. Es stimmt zwar, dass von diesem Treffen wichtige Impulse für den Frieden in der Region der Großen Seen ausgehen könnten, doch die Menschen hier empfinden es als eine Angelegenheit, die nur Politiker angeht“, so der italienische Xaverianer Missionar, Pater Luigi Lo Stocco, der den katholischen Radiosender „Radio Maria Friedenskönigin mit Sitz in Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo leitet, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs aus der Region der Afrikanischen Großen Seen, der heute in Dar es Salaam (Tansania) beginnt (vgl. Fidesdienst vom 11. November 2004).
An dem Gipfel nehmen Staats- und Regierungschefs aus elf Ländern teil, die direkt oder indirekt mit der Region der Afrikanischen Großen Seen in Verbindung stehen: Angola, Burundi, Republik Kongo, Kenia, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Ruanda, Sudan, Tansania, Uganda und Sambia. Die Teilnehmer werden die „Erklärung von Dar es Salaam“ verabschieden die von den Außenministern der elf Länder in der tansanischen Hauptstadt formuliert wurde. Die Erklärung soll zur Lösung der Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent beitragen.
Die Demokratische Republik Kongo, die im Mittelpunkt der Beratungen des Gipfels steht, befindet sich derzeit in einer Übergangsphase, die mit allgemeinen Wahlen im Sommer nächsten Jahres zu Ende gehen soll. „Die Kirche wird aktiv an der Vorbereitung der Wahlen teilnehmen und vor allem die Bürger auf die erste Stimmabgabe in ihrem Leben vorbereiten“, so Pater Lo Stocco im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Auch in Bukavu werden die Menschen im Rahmen von Informationsveranstaltungen auf die Teilnahme an den Wahlen vorbereitet. Dabei wird vor allem die Bedeutung der Demokratie und der Wahlbeteiligung hervorgehoben.“
Unterdessen besuchen zahlreiche Politiker die Stadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo. „Dies ist ein Zeichen für eine mögliche bevorstehende Rückkehr Bukavus in das politische und soziale Leben des Landes, nach dem der Osten des Landes lange Jahre vom Rest des Landes abgeschnitten war“, so Pater Lo Stocco.
Unterdessen wurde in Burundi, das sich ebenfalls in einer Übergangsphase befindet, ein für den 26. November geplantes Referendum zur neuen Verfassung ein weiteres Mal verschoben. Der Vorsitzende der unabhängigen Wahlkommission gab bekannt, dass die Volksbefragung am 22. Dezember stattfinden wird und dass die Verschiebung des Termins aus logistischen Gründen notwendig war. (LM) (Fidesdienst, 19/11/2004 - 35 Zeilen, 414 Worte)


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