AFRIKA/ÄGYPTEN - Koptisch-katholischer Bischof Fahim Hanna: US-amerikanische Politiker verstehen die Verhältnisse in Ägypten nicht richtig

Montag, 4 März 2013

Kairo (Fidesdienst) – Die Aufforderung zum Bemühen um eine Vereingarung, die einen positiven Ausgang der Wahl garantiert, die der US-amerikanischen Außenminister John Kerry bei seinem Besuch in den nordafrikanischen Land aussprach, „ist zwar kein Eingreifen in interne Angelegenheiten, doch es zeigt, dass die führenden US-amerikanischen Politiker nicht verstehen, wie die Realität in Ägypten tatsächlich aussieht“. Dies betont der koptisch-katholische Weihbischof von Alexandrien, Botros Fahim Hanna, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Bei seinem Besuch in Ägypten führte der amerikanische Außenminister Gespräch mit Präsident Mursi und anderen ägyptischen Politikern, doch verschiedene Oppositionsvertreter hatten solche Gespräche abgelehnt, da die USA ihrer Ansicht nach die islamistische Regierung unter Leitung der Muslimbrüder unterstützt. Die jüngsten Aufrufe der USA, die Parlamentswahlen in Ägypten nicht zu boykottieren – deren Datum Mursi auf den 22. April festgelegt hat – waren nach Ansicht von Bischof Hanna vorhersehbar: „Sie entsprechen einer amerikanischen Mentalität, wo die Teilnahme an den Wahlen Ausdruck eines demokratischen Systems ist. Doch eine solche Haltung berücksichtigt nicht, wie es in Ägypten heute konkret aussieht, wo auch Wahlberatungen und Volksbefragungen die bereits von den Machhabenden beschlossene Entscheidungen bestätigen, was keiner demokratischen Regel entspricht“. Nach Ansicht des koptischen Bischofs „verdeutlichen die Erklärungen Kerrys, dass die USA nach abstrakten westlichen Schemen denken und nicht verstehen, was in Ägypten tatsächlich geschieht, wo die politische uns soziale Lage sich zunehmend komplizierter wird, was alle Vorhersagen übertrifft.“ (GV) (Fidesdienst, 04/03/2013)


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