AFRIKA/NIGERIA - Nigerianische Regierung will Waffenstillstand der Boko-Haram akzeptieren

Dienstag, 19 Februar 2013

Abuja (Fidesdienst) – Die nigerianische Regierung ist bereit, einen von der Boko-Haram-Gruppe angebotenen Waffenstillstand akzeptieren und dem Mitgliedern der Sekte eine Amnestie gewähren, sollte der Anführer der Sekte, Sheikh Abubakar Shekau, in einer öffentlich den Verzicht auf Gewalt erklären.
Dies teilt der Koordinator des Anti-Terror-Zentrums und pensionierte Armeegeneral Sarkin-Yaki Bello mit. Der hohe Regierungsvertreter kündigt auch ein Rehabilitierungsprogramm für Mitglieder der Gruppe an, die bereit sind, die Waffen abzugeben. Die Regierung sei auch bereit auf einige Forderungen der Sekte einzugehen, wie zum Beispiel die Freilassung inhaftierter Mitglieder, den Wiederaufbau der 2009 bei militärischen Operationen zerstörten Moschee in Maiduguri und Erlaubnis der Ausübung der eigenen religiösen Praxis für die Mitglieder der Sekte. In diesem Zusammenhang betonte der General auch die Absicht der Regierung, die hohe Arbeitslosigkeit im Norden des Landes (wo die Sekte ihre jungen Mitglieder rekrutiert) und Reformen im Bildungswesen in der Region auf den Weg zu bringen. Boko Haram sei nicht mehr nur ein nigerianisches Problem, so der Koordinator des Anti-Terror-Zentrums, weil die Mitglieder auch Bürger anderer afrikanischer Länder seien und aus dem Tschad oder aus Kamerun kommen. Die Waffen seien aus libyschen Waffenlagern geliefert worden. Es soll auch eine „Nabelschnur“ geben, die Boko Haram mit den islamistischen Gruppen verbindet, die im Norden Malis aktiv sind.
Bereits im Januar hatte einer der Anführer der Boko-Haram-Sekte, Sheikh Muhammed Abdulazeez Ibn Idris, erklärt er habe sich mit den Führungskräften der Sekte beraten und man sei zu einem Waffenstillstand bereit (vgl. Fidesdienst vom 29/01/2013). Seither gab es zwar weitere bewaffnete Auseinandersetzungen im Norden, zu denen sich aber nicht, wie üblich, die Boko-Haram-Sekte bekannte. (LM) (Fidesdienst, 19/02/2013)


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