AFRIKA/TUNESIEN - „Chokri Belaid kämpfte für die Ausdrucksfreiheit aller, auch der Salafisten“

Freitag, 8 Februar 2013

Tunis (Fidesdienst) – „Es ist ein wichtiges Signal, dass der Trauerzug für Chokri Belaid von der vor dem Haus der Kultur begann“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, Pfarrer Jawad Alamat, zum Fidesdienst aus Tunis, wo heute Morgen die Beisetzung des am 6. Februar bei einem Attentat ermordeten Oppositionspolitikers Chokri Belaid (vgl. Fidesdienst vom 6. und 7. Februar 2013) stattfand.
Pfarrer Jawad erläutert die symbolische Bedeutung dieser Initiative: „Chokri Belaid war ein kultivierter Menschen, der auch Meinungen akzeptierte, die sich von der seinen unterschieden“, so der Geistliche. „Unter dem Regime Ben Ali nahm er auch Personen in Schutz, die nicht mit ihm einig waren, darunter auch Salafisten, alles im Namen der Ausdrucksfreiheit für alle“.
„Die tunesischen Medien“, so Pfarrer Alamat weiter, „beschreiben ihn als einen Politiker, der sich für die Probleme der Menschen interessiert, in einer Mietwohnung lebt und seinen Beruf als Anwalt und seine Stellung als Politiker nicht für eigene Interessen nutzte“.
„Tunesien ist von einem Generalstreik gelähmt. Alle Geschäfte, abgesehen von Apotheken und Bäckereien sind geschlossen“, so Pfarrer Alamat zur Atmosphäre in der Hauptstadt. „Wir hoffen, dass das Opfer von Chokri Belaid eine positive Wende in Tunesien bringen wird und es ein ‚vor und nach dem 6. Februar’ geben wird und dass nicht nur die Erinnerung an den Schmerz dieser Tage übrig bleibt“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend. (LM) (Fidesdienst, 08/02/2013)


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