ASIEN/NORDKOREA - Religionsfreiheit: keine positiven Zeichen von Kim Jong-Un

Freitag, 8 Februar 2013

Seoul (Fidesdienst) – Von dem neuen nordkoreanische Präsidenten Kim Jong-Un, „kommen keine positiven Signale im Hinblick auf die Religionsfreiheit und das Leben der Christen in Nordkorea“, so der Maryknoll Missionar P. Gerard Hammond, der in Seoul die Hilfsprogramme seines Ordens vor Nordkorea leitet und das Land bereits über 30mal bereiste. Der Ordensmann weist darauf hin, dass „die der Bürger in Nordkorea streng überwacht werden, was die Praxis des eigenen Glaubens erschwert“, wobei es „in Nordkorea seit über 50 Jahren keinen ansässigen Priester gibt“.
Die Religionsfreiheit wird in Nordkorea verweigert, weshalb das Land auch als eines der christenfeindlichsten Länder der Welt gilt. Wie aus dem Bericht „World Watsch List 2013“ der Organisation „Open Doors“ hervorgeht führt das Land die Liste der Länder an, in denen die Religionsfreiheit unterdrückt wird.
Wie „Open Doors“ berichtet, gibt es in Nordkorea zwischen 100.000 und 400.000 Christen und trotz der Gefahr der Festnahme oder eines Todesurteils versuchen die Christusgläubigen ihren Glauben in so genannten „Hauskirchen“ der „Untergrundkirche“ zu erhalten und weiterzugeben. Wie aus einer jüngsten Veröffentlichung der Gruppe „Christian Aid Mission“ hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, leitet dort ein Pastor „drei Untergrundgemeinden mit 87 Mitgliedern“.
Die christliche Organisation „318 Mission Partner“, die nordkoreanische Flüchtlinge unterstützt, vermutet, dass es in Nordkorea rund 10.000 Untergrundgemeinden gibt. Nach Ansicht von Pater Hammond „können diese Zahlen kaum geprüft werden, wobei eine so große Zahl eher überrascht, da die Überwachung durch die Militärs sehr eng vernetzt ist“. Dies bedeute jedoch nicht „dass ein Funke des Glaubens auch unter einem unterdrückenden Regime weiter existieren kann“.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Pjöngjang, die heutige Hauptstadt Nordkoreas, auch als „Jerusalem des Orients bezeichnet“, nachdem das Christentum dort Wurzeln geschlagen hatte und es damals rund 3.000 Kirchen gab. Die Christenverfolgung begann jedoch bereits 1910 als Japan die Kontrolle über die koreanische Halbinsel übernahm und sie spitzte sich nach der Machtübernahme des kommunistischen Regimes unter Kom Il-Sung nach dem Zweiten Weltkrieg zu. (PA) (Fidesdienst, 08/02/2013)


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