AFRIKA/SAMBIA - Bischöfe beklagen schwere Menschenrechtsverstöße: „Das Land befindet sich nicht im Ausnahmezustand“

Dienstag, 29 Januar 2013

Lusaka (Fidesdienst) – „Die Achtung und der Schutz der Menschenrechte in unserem Land werden in einem besorgniserregenden Maß vernachlässigt“, so die Bischöfe von Sambia in ihrem jüngsten gemeinsamen Hirtenbrief, der dem Fidesdienst vorliegt. In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe an eine „willkürliche Machtausübung der staatlichen Beamten, Ausweisung oder Bedrohung von katholischen Priestern, die als regierungskritisch betrachtet werden“.
Der Hirtenbrief mit dem Titel „Gerechtes Handeln und demütiges Voranschreiten mit Gott“ analysieren die Bischöfe die Lage des Landes, wobei sie die im Jahr 1991 auf den Weg gebrachte demokratische Wende und die Einführung des Mehrparteiensystems begrüßen gleichzeitig aber auch autoritäre Tendenzen hinweisen sowie auf „politische Intoleranz zwischen den Parteien und in deren eigenen Reihen“. Diese Intoleranz führe zu Gewalt und ende damit, dass „das Wohl der Normalbürger“ beeinträchtigt wird. Dieses Klima wirke sich auch auf das Vorgehen der Polizei aus, denen die Bischöfe zwar für die Verbrechensbekämpfung danken, wobei sie aber auch Kritik daran übern, dass „im Laufe der Jahre jede Regierungspartei unbegrenzte Freiheiten, bei der eigenen Öffentlichkeitsarbeit genießt, während Oppositionsparteien und Bürgervertretungen jedes Mal diskriminiert werden, wenn sie versuchen in der Öffentlichkeit aktiv zu werden“, wobei es oft zum Einschreiten der Polizei komme.
Die Bischöfe erinnern auch an die Situation in Barotseland im Westen des Landes: „Wir wissen, dass dort ein Klima der Einschüchterung herrscht und es immer wieder zu Menschenrechtsverstößen kommt: Bürger werden verschleppt, Personen willkürlich festgenommen und lange verhört, oft auch gefoltert. Dies darf auf keinen Fall akzeptiert werden. Solche Handlungen müssen umgehend gestoppt werden. Das Land befindet sich nicht im Ausnahmezustand“. (LM) (Fidesdienst, 29/01/2013)


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