AFRIKA/ÄGYPTEN - Ökumenische Haltung des Patriarchen Tawadros begünstigt Schaffung eines Rates der christlichen Kirchen

Freitag, 11 Januar 2013

Kairo (Fidesdienst) – Das neue Klima der Öffnung uns Zusammenarbeit, dass in den vergangenen Monaten unter den verschiedenen christlichen Gemeinden in Ägypten sichtbar wurde könnet schon bald zur Schaffung eines Rates der christlichen Kirchen in Ägypten führen. Dies betont der koptische Weihbischof von Alexandria, Botros Fahim Awad Hanna gegenüber dem Fidesdienst, der dabei darauf hinweist, dass eine solches Projekt bereits im Rahmen der bevorstehenden Woche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar auf den Weg gebracht werden könnte. „In jüngerer Zeit hatte es auch zum besseren gemeinsamen Verständnis der Fakten und Phänomene im Zusammenhang mit dem arabischen Frühling über zehn Versammlungen von Vertretern der christlichen Konfessionen gegeben“, so der Weihbischof zum Fidesdienst, „ Nun handelt es sich um die Erarbeitung von Statuen, für die Gründung eines Organs, dass eine gemeinsame Position der ägyptischen Christen insbesondere im Bereich politischer und sozialer Fragen vertreten kann“.
Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen dieses neuen Klimas leistete auch der neue koptische Patriarch Tawadros II., der sein Amt am vergangenen 4. November antrat. Am 8. Januar empfing der Patriarch den Präfekt für die Ostkirchen, Kardinal Leonardo Sandri, im Rahmen eines Besuchs des Vatikanvertreters in Ägypten. Im Dezember hatte der Patriarch anlässlich der Weihnachtszeit verschiedene Vertreter der christlichen Glaubensgemeinschaften besucht, die das Fest nach dem gregorianischen Kalender feiern. „Bei diesem Anlass“, so Bischof Hanna, „brachte er den Wunsch nach regelmäßigen einmal im Monat stattfindenden Treffen zum Ausdruck. Der neue Patriarch ist sich der Bedeutung des ökumenischen Wegs bewusst und zeigt dabei sein Profil als Oberhirte, indem er sagte: die lehramtlichen Fragen sollten wir den Theologen überlassen. Wir als Hirten müssen gegenüber allen unsere brüderliche Zuneigung und gegenseitige Liebe zeigen. Dabei sollte auch daran erinnert werden, dass sein Motto den ersten Brief des heiligen Paulus an die Korinther zitiert, wo es heißt: die Liebe wird nie enden“.
Mit seiner ökumenischen Haltung unterscheidet sich der Patriarch von seinem Vorgänger, Schenouda III., der nicht immer von Vorurteilen gegenüber anderen christlichen frei war. (GV) (Fidesdienst, 11/01/2013)


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