AFRIKA/ANGOLA - Landminen gehören in Angola zum Alltag, doch sie sind für die großen Medien heute „keine Nachricht“ mehr

Freitag, 12 November 2004

Luanda (Fidesdienst) - Jeden Tag sterben mehr als 50 Menschen durch Landminen und scharfe Munition. Ein Drama über das wir mit einer Nachricht berichten, die für die Medien „keine Nachricht“ mehr ist. Ein im Nordosten Angolas tätiger Missionar berichtet aus seinem Alltag:
„Am Sonntag, den 7. November spielte eine Gruppe von Jungen in einem Stadtviertel von Caungula in der Provinz Lunda Norte Fußball, als plötzlich eine Anti-Personen-Mine explodierte. Das Stadtviertel ist nur wenige hundert Meter von der Landepiste des Flughafens entfernt. Ein 12jähriger Junge liegt nun im Krankenhaus in Cafunfo (rund 250 Kilometer vom Ort der Tragödie entfernt): ein Bein musste amputiert werden und sein Gesundheitszustand ist weiterhin kritisch. Drei weitere Jungen wurden verletzt und werden derzeit in der Krankenstation in Caungula behandelt, wo sie auf einen Transport in das Krankenhaus in Cafunfo warten. Doch die Verbindungsstraßen sind in einem sehr schlechten Zustand und es stehen keine Transportmittel zur Verfügung.
Caungula war während der langen Jahre des Bürgerkriegs von den Kämpfern der UNITA belagert. Der Flughafen des Ortes gehört zu den Gebieten, in denen sich die meisten Landminen befinden. Der Fußballplatz war von Fachleuten der Armee von Minen befreit worden, doch es wird vermutet, dass die jüngsten starken Regenfälle eine Minen zum Vorschein gebracht haben, die sich zuvor in einer tieferen Erdschicht befanden.“
Caungula und die Gemeinde Camaxilo und wurden von der UNHCR als Sammelpunkt für rund 10.000 angolanische Flüchtlinge ausgewählt worden, die sich in Kongo im dortigen Aufnahmelager Kahemba aufhalten. Angesichts der schlechten Straßenlage und der Gefahr durch Anti-Panzer- und Anti-Personen-Minen wurde die Rückführung bisher noch nicht durchgeführt. (LM) (Fidesdienst, 12/11/2004 - 22 Zeilen, 276 Worte)


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