AMERIKA/CHILE - „ALLE MENSCHEN MÜSSEN UNGEACHTET IHRES GESUNDHEITSZUSTANDES RESPEKTIERT WERDEN“: ETHISCH-WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNG ÜBER AIDS

Donnerstag, 3 Juli 2003

Santiago (Fidesdienst) – Die von der Weltgesundheitsorganisation zur Entwicklung von AIDS veröffentlichten Daten sind allarmierend: jeden Tag gibt es auf der Welt 14.000 neue Ansteckungen, von denen über 95% in den Entwicklungsländern gezählt werden. Von diesen rund 14.000 Neuinfizierten sind 2.000 unter 15 Jahre alt und bei den restlichen 12.000 handelt es sich um Jungendliche und Erwachsene im Alter zwischen 15 und 49 Jahren, davon 50% Frauen.
Pater Fernando Chomali aus der Erzdiözese Santiago del Cile versuchte jüngst in einer Untersuchung das AIDS-Problem in Chile unter wissenschaftlichen, statistischen, politischen legalen und anthropologischen Gesichtspunkten zu analysieren. Mit seiner Untersuchung mit dem Titel „Wissenschaftliche und ethische Aspekte der HIV/AIDS-Epidemie. Auf dem Weg zu wahrhaft menschlichen Vorschlägen“ möchte Pater Chomali vor allem zu einer ganzheitlichen Vision zur Vorbeugung gegen HIV/AIDS beitragen. Weltweit sind gegenwärtig 42 Millionen Menschen betroffen, davon 30 Millionen in Afrika und 1,9 Millionen in Lateinamerika und der Karibik.
In Chile steht AIDS an vierter Stelle auf der Liste der Todesursachen: der erste Krankheitsfall wurde 1984 registriert, heute liegt die Zahl der Kranken bei 30.000. Seiner Untersuchung legt Pater Chomali das Prinzip zugrunde, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand respektiert werden muss. Außerdem betont er dass ein tatsächliches Interesse an Wissen über die verschiedenen Aspekte dieser Krankheit geweckt werden sollte, da jeder Mensch Recht auf den Zugang zu korrekten Informationen besitze. DA es sich um eine Krankheit handle, die von Mensch zu Mensch übertragen wird, sei es nicht möglich die Verhaltensweisen der Individuen von der Krankheit zu trennen. Die Vorbeugung sollte deshalb auch mit einem Wandel in den Verhaltensweisen einhergehen.
Auch Papst Johannes Paul II. hatte bei der 4. Internationalen Aidskonferenz im Jahr 1989 darauf hingewiesen, dass eine angemessene und korrekte Information und die Erziehung zu einer verantwortlichen Reife Voraussetzungen für eine wirksame Vorbeugung sind. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nach dem Abbild Gottes geschaffen sind, weshalb wir die Würde jedes Menschen und insbesondere der Kranken achten müssen“, schreibt Pater Chomali, der Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben ist, seine Analyse. Der Text der Untersuchung ist in Spanisch zugänglich unter www.fides.org. (AP) (Fidesdienst, 3/7/2003 – 32 Zeilen, 335Worte)


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