EUROPA/SCHWEIZ - Zwei internationale Konferenzen über „vernachlässigte Krankheiten“, die Millionen Menschen betreffen. Es werden umgehend Finanzmittel für Programme in den Entwicklungsländern benötigt

Freitag, 12 November 2004

Rom (Fidesdienst) - Im November werden zwei wichtige internationale Konferenzen stattfinden, die für die Zukunft von Millionen von Menschen, die in den Entwicklungsländern unter den so genannten „vernachlässigten Krankheiten“ leiden, von ausschlaggebender Bedeutung sind: Der „Ministergipfel zur medizinischen Forschung“ tagt vom 16. bis 20. November in Mexico City und die holländische Regierung veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation am 18. November in Den Haag eine Konferenz zum Thema „Prioritäre medizinische Versorgung für Bürger in Europa und aller Welt“.
Millionen Patienten leiden weiterhin an Krankheiten, die heute oft vernachlässigt werden, wie zum Beispiel Tuberkulose, Malaria, Leishamniose und Schlafkrankheit. Zur Behandlung dieser Krankheiten stehen nur veraltete Medikamente zur Verfügung, die heute oft nicht mehr wirksam oder zum Teil sogar giftig sind. Zwischen 1975 und 1999 wurden insgesamt 1393 neue Medikamente auf den Markt gebracht: dabei handelt es sich nur bei 13 (1%) um Medikamente zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten oder Tuberkulose.
Das traditionelle Forschungs- und Endwicklungssystem des Pharmasektors berücksichtigt diese Krankheiten nicht in angemessenem Maß. Doch diese Krankheiten führen in den armen Ländern der Welt zu einem Anstieg der Sterblichkeitsraten und Patienten, die auf dringen auf neue Medikamente angewiesen wären, sind zu arm, um eine entsprechende Gewinnspanne zu garantieren.
Das Leben von Millionen von Menschen, die unter solchen Krankheiten leiden, hängt von den Beschlüssen ab, die man in Mexico City und Den Haag treffen wird.
Unter dessen bemüht sich die Non-Profit-Organisation „Drugs for Neglected Diseases Initiative“ (DNDi/Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten) um die Entwicklung von Arzneimitteln für vernachlässigte Krankheiten, wie zum Beispiel die Schlafkrankheit, Chagas und Leishamniose. Die Organisation fordert von den Regierungen größere Investitonen für die Forschung im Zusammenhang mit vergessenen Krankheiten und die Unterstützung der Initiative „Not for Profit“, die Förderung des Technologietransfers in Ländern, in denen diese Krankheiten endemisch sind; Unterstützung für Pharmakonzerne, die sich für die Forschung im Zusammenhang mit vergessenen Krankheiten einsetzen.
Die DNDi wurde als „Non-Profit“-Organisation im Jahr 2003 vom Institut Pasteur (Paris), dem Ärzteverband „Medecins sans fronieres“, dem Indian Council of Medical Research, dem malaiischen Gesundheitsministerium, dem Medical Research Institut in Kenia und dem WHO-Programm für Tropenkrankheiten (WHO/TDR) gegründet. DNDI setzt sich für die Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung der vernachlässigten Krankheiten ein. (AP) (Fidesdienst, 12/11/2004 - 33 Zeilen, 379 Worte)


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