ASIEN/PHILIPPINEN - Christen und Muslime engagieren sich zum Fastenmonat Ramadan für Frieden und Versöhnung im Süden der Philippinen

Freitag, 12 November 2004

Zamboanga (Fidesdienst) - Während man auf den Philippinen auf die baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellenbewegungen hofft, die im Süden des Landes für die Unabhängigkeit kämpfen, finden auch auf gesellschaftlicher und religiöser Ebene verschiedene Initiativen des Dialogs zur Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Christen und Muslimen statt. Auf der Insel Mindanao leben rund 5 Millionen Muslime, die im Land eine Minderheit darstellen (etwa 6% der rund 80 Millionen Einwohner des Landes). Diese Menschen haben eine eigene Kultur und eigenen Bräuche und Traditionen. Vor diesem Hintergrund entstanden dort Guerillabewegungen, die die Unabhängigkeit von der Regierung in Manila fordern. Die katholische Kirche bemüht sich in einem solchen Szenarium seit jeher um Versöhnung und Förderung des Dialogs mit der muslimischen Glaubensgemeinschaft.
Der muslimische Fastenmonat Ramadan war Anlass für zahlreiche muslimisch-christliche Initiativen: in der Stadt Zamboanga auf der gleichnamigen Halbinsel im Süden Mindanaos hat der Interfaith Council of Leaders, in dem sich christliche und muslimische Religionsführer zusammenschließen, verschiedene Treffen organisiert, bei denen Gläubige der beiden Religionen gemeinsam am Fastenbrechen teilnahmen. Bei diesen Feiern fanden, die am 7. und in verschiedenen Gemeinden auch am 12. November, dem letzten Freitag im muslimischen Fastenmonat stattfanden, wurden den Nichtmuslimen die Praxis und die Riten des muslimischen Glaubens erklärt. Im Verlauf der Treffen wurde auch die Botschaft des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog zum Fest des Fastenbrechens verlesen, in deren Mittelpunkt dieses Jahr die Kinder standen.
Im Süden der Philippinen hatte der Fastenmonat Ramadan bereits im Zeichen des Dialogs begonnen: Die von Pater Sebastiano d’Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen in Zamboanga gegründete Sisilah-Bewegung veranstaltete mehrere Treffen mit muslimischen Gläubigen im Zeichen der Gemeinschaft und der Versöhnung.
Die Bewegung wandte sich auch in einer Botschaft an die muslimischen Gläubigen und wünschte, dass sich die muslimischen Gläubigen im Fastenmonat Ramadan den Mitmenschen nähern mögen. In diesem Zusammenhang brachte die Bewegung auch ihre Wertschätzung und ihren Respekt gegenüber der islamischen Religion zum Ausdruck.
Auch auf der Insel Mindanao setzen sich Katholiken für die Förderung guter Beziehungen zu den Gläubigen muslimischen Glaubens ein. Dabei versucht man vor allem diese in die Gesellschaft zu integrieren, damit sie sich als „gleichwertige“ Bürger betrachten. Hauptziel ist das Entstehen einer Kultur des Friedens und der Toleranz, insbesondere unter Schülern und Studenten an den Schulen und Universitäten des Landes. (PA) (Fidesdienst, 12/11/2004 - 32 Zeilen, 397 Worte)


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