ASIEN/TÜRKEI - Reliquien des heiligen Nikolaus von Myra sollen in die Türkei zurück kehren

Freitag, 4 Januar 2013

Antalya (Fidesdienst) – Der türkische Archäologe Nevzat Celik, Leiter der Ausgrabungsstätten in Myra-Andraike, forderte an Weihnachten die Rückgabe der Reliquien des heiligen Nikolaus, die heute größtenteils in der Basilika „San Nicola“ in Bari aufbewahrt werden, an die Türke. Dieses Mal wendet er sich mit seiner Bitte nicht – wie bereits in der Vergangenheit - an die italienische Regierung – sondern an den Vatikan. Wie die türkische Presse berichtet, soll die Initiativen auch von führenden Mitarbeitern des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus unterstützt werden, die, wie die türkische Tageszeitung „Hürriyet“ am 24. Dezember berichtet, gerne zahlreiche Kunstwerke, archäologische Gegenstände und Reliquien zurückführen würden, die in der Vergangenheit aus der Türkei entwendet wurden.
In der Nähe von Antalya soll bald ein Museum zur antiken und geheimnisumwobenen Kultur der Region Lykien eröffnete werden, in dem auch Ausstellungsgegenstände aus den Ausgrabungsstätten in Myra und Andriake gezeigt werden sollen. Eine Abteilung des Museums soll den ersten Jahrhunderten des Christentums und dem Leben des heiligen Nikolaus von Myra gewidmet werden, der dort im IV. Jahrhundert als Bischof tätig und für sein großes Herz für Menschen und insbesondere für Kinder bekannt war, worauf auch die Tradition des heiligen Nikolaus als Geschenkebringer basiert. Im XI. Jahrhundert wurden die Reliquien des Heiligen von Seefahrern aus Bari in die Hauptstadt der italienischen Region Apulien gebracht. In den vergangenen Jahren wurde die dortige nach dem Heiligen benannte Basilika auch zunehmend von russischen Pilgern besucht.
Dass man in der Türkei gerne wieder in den Besitz der Reliquien gelangen würde ist seit langem bekannt. Doch erst in jüngster Vergangenheit werden diese Forderungen mit Blick auf die Förderung des Fremdenverkehrs in der Region auch von den Institutionen des Landes unterstützt. „Wenn wir ein Museum in Demre (in der Nähe der Ausgrabungsstätte in Myra, Anm. d. R.) bauen, dann werden wir natürlich als Erstes um die Rückgabe der Reliquien des heiligen Nikolaus bitten. Diese Reliquien sollten hier ausgestellt sein und nicht in einer Piratenstadt“, hatte bereits vor zwei Jahren der türkische Minister für Kultur und Fremdenverkehr, Ertugrul Günay, betont. Nun wenden sich die akademischen Kreise, darunter auch Professor Celik, mit ihrer Bitte direkt an den Vatikan. (GV) (Fidesdienst, 04/01/2013)


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