ASIEN/NEPAL - Dramatische Lage: Kinder sind unterernährt, Mütter werden nicht medizinisch versorgt

Montag, 17 Dezember 2012

Katmandu (Fidesdienst) – Die Zahl der Kinder, die unter akuter Unterernährung leiden, hat in Nepal das Niveau eines Notstandes erreicht und die Situation ist unverändert dramatisch, obschon in den vergangenen 15 Jahren Anstrengungen und Investitionen zur Bekämpfung des Phänomens unternommen wurde. Wie das Welternährungsprogramm (WFP) mitteilt, hat sich die Situation seit 1996 eher zugespritzt, da die Zahl der Einwohner des Landes steigt. In Nepal ist Unterernährung in 60 % der Fälle Ursache für den Tod von Kindern. Während die meisten Kinder in den abgelegenen Hügeln im Südwestens und Westen des Landes leben, die weiterhin zu den ärmsten Gebieten des Landes gehören, hat sich die Lage auch in den fruchtbaren Ebenen des Südens an der Grenze zu Indien zugespitzt. Über 15% der Kinder leiten hier unter akuter Unterernährung und prekärer medizinischer Versorgung.
Unterernährung führt auch zu hoher Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Im Jahr 2011 wurden 2.7 Millionen Atemwegsinfektionen registriert. Bei 1,7 Millionen Fällen einer Durchfallerkrankung erhielten nur 38% der betroffenen Kinder eine ärztliche Versorgung. In Nepal haben nur etwas über 3 Millionen der etwa rund 30 Millionen Einwohner des Lands Zugang zu sauberem Trinkwasser. Rund 19 Millionen leben ohne angemessene sanitäre Anlagen, öffentliche, Brunnen oder Quellen oder fließendes Wasser in den eigenen Wohnungen. Oft erhalten auch die Mütter von unterernährten Kindern keine medizinische Versorgung während der Schwangerschaft oder nach der Geburt. Nach Angaben des Demographic Health Service werden insgesamt rund 88% der Mütter, die in den Städten leben von ausgebildetem medizinischem Personal versorgt, während dies nur bei 55% der Landbevölkerung gilt. Rund 23% der Mütter im ganzen Land sind bei der Geburt unter 18 Jahre alt. Rund 3,5 Millionen Menschen können sich nicht in ausreichendem Maß mit nährstoffreichen Lebensmitteln versorgen. (AP) (Fidesdienst 17/12/2012)


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