AMERIKA - Rund 300.000 Kinder müssen weltweit in den Reihen bewaffneter Gruppen kämpfen

Montag, 10 Dezember 2012

New York (Fidesdienst) – Wenn Kinder von bewaffneten Gruppen zum Kampf in den eigenen Reihen rekrutiert werden, gilt dies als Verstoß gegen das internationale Recht und als Kriegsverbrechen. Wie aus dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen zur Situation der Kinder hervorgeht, sind zwischen 250.000 und 300.000 Kinder betroffen. Beim Internationalen Strafgericht liegt unterdessen kein einziger Fall der Ausbeutung von Minderjährigen bei all diesen Konflikten vor. Die meisten Kinder werden von der Straße, aus Schulen oder aus Flüchtlingscamps oder sogar aus den eigenen Familien verschleppt. In Afrika und in Regionen, in denen Konflikte oder politische Instabilität herrschen, ist die Gefahr besonders groß.
Aus einer Studie des UN-Sicherheitsrates geht unterdessen hervor, dass allein in Afghanistan im Jahr 2011 316 Kinder und Minderjährige rekrutiert wurden, größtenteils von Taliban. Im vergangenen Jahr wurden 11 Kinder, darunter ein 8jähriges Mädchen bei Selbstmordattentaten eingesetzt. In mindestens 20 Fällen wurde dokumentiert, dass afghanische Kinder von bewaffneten Gruppen rekrutiert wurden, die sie nach Pakistan brachten, um sie dort ausbilden zu lassen, bevor sie wieder nach Afghanistan zurückkehren. Im Irak konnten nicht alle Fälle dokumentiert werden, trotzdem wurden mindestens 294 Minderjährige an terroristischen Akten beteiligt. Das Dokumentationszentrum für Menschenrechtsverstöße in Syrien berichtet von 17 Kindern, die starben, während sie in den Reihen der Syrischen Befreiungsarmee kämpften.
Unterdessen konnten in Asien und Afrika im Rahmen eines Aktionsplans zur Bekämpfung des Phänomens im Jahr 2011 insgesamt 11.000 Kindersoldaten befreit werden. (AP) (Fidesdienst, 10/12/2012)


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