ASIEN/LIBANON - Patriarchen und Bischöfe des Nahen Ostens kündigen gemeinsamen Appell an: „Wir lehnen eine militärische Lösung in Syrien ab“, so Erzbischof Marayati

Mittwoch, 5 Dezember 2012

Harissa (Fidesdienst) – Die politischen Veränderungen im Nahen Osten waren heute Gegenstand der Arbeiten des Zweiten Kongresses der Patriarchen und Bischöfe, der derzeit in Harissa tagt. Die Debatte leitete der koptischen katholische Bischof Antonios Aziz Mina, der sich dabei insbesondere mit politischen Prozessen und aktuellen Konflikten in der Region befasste. Der Debatte lagen sechs Zeugenberichte aus den verschiedenen Ländern zugrunde.
Noch heute werden die Patriarchen eine Liste mit Empfehlungen und Resolutionen sowie eine Schlussbotschaft formulieren. Der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Boutros Marayati spricht im Vorfeld mit dem Fidesdienst über die Sichtweise und die gemeinsamen Kriterien der Versammlungsteilnehmer im Hinblick auf die tragische Lage in Syrien: „Heute Abend werden wir einen gemeinsamen Appell an alle beteiligten Parteien verabschieden, in dem wir um die Beendigung der Gewalt und ein Ende des Bruderkrieges in Syrien bitten. Wir werden darauf bestehen, dass man eine Lösung durch den Dialog und das Bemühen um Kompromisse finden muss, wo jeder auf die eigenen Forderungen verzichten, damit die Rückkehr zu einem normalen Leben und zum Frieden möglich wird“. Nach Aussage von Erzbischof Marayati „lehnen die katholischen Religionsvertreter eine militärische Lösung des Konflikts ab: wir sind davon überzeugt, dass es keinen Sieg geben kann, denn in dieser tragischen Situation gibt es nur Verlierer. Niemand aus dieser Katastrophe als Sieger hervorgehen. Sowohl die regionalen Mächte als auch die ganze internationale Staatengemeinschaft“, so der armenisch-katholische Erzbischof abschließend, „müssen sich für die Lösung des Konflikts einsetzen und dürfen ihn nicht weiterhin durch die Unterstützung einer der beteiligten Parteien schüren“. (GV) (Fidesdienst, 05/12/2012)


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