OZEANIEN/AUSTRALIEN - In einem Beitrag zur öffentlichen Debatte verurteilt der Erzbischof von Melbourne Abtreibungen: In Australien werden jedes Jahr rund 100.000 Schwangerschaftsunterbrechungen vorgenommen

Donnerstag, 11 November 2004

Melbourne (Fidesdienst) - „Menschliche Wesen, ob sie jung oder alt sind, haben dasselbe Recht auf Leben. Die katholische Kirche hat sich stets für den Schutz des menschlichen Lebens von seiner Zeugung an eingesetzt. Abtreibung bedeutet, ein menschliches Leben in der Gebärmutter zu beenden: dies wird auch von wissenschaftlichen und fotographischen Studien untermauert“, so Erzbischof Denis Hart von Melbourne in seinem Beitrag zur öffentlichen Debatte in Australien, die dessen Wortlaut dem Fidesdienst vorliegt.
Die Abtreibungsdebatte wurde vor kurzem auch vom australischen Gesundheitsminister Tony Abbott erneut eröffnet, nach dessen Angaben in Australien jedes Jahr rund 100.000 Schwangerschaftsunterbrechungen vorgenommen werden. Der Minister stellte in diesem Zusammenhang die staatliche medizinische Unterstützung für abreibungswillige Frauen in Frage.
Australische Politiker wünschten sich in verschiedenen Stellungnahmen einen Rückgang der Schwangerschaftsunterbrechungen, ohne dabei jedoch das „Entscheidungsrecht der schwangeren Freuen in Frage zu stellen“. Diesbezüglich betonte der Erzbischof von Melbourne, dass die Diskussion sich zu sehr auf das Mitgefühl für die Frauen und ihre Probleme konzentriere und betonte, dass man die Rechte des „stillschweigenden“ Ungeborenen nicht ignorieren dürfe. „Als Gesellschaft“, so der Erzbischof, „müssen für uns eingehender und unmissverständlicher mit dem Thema des Beginns, des Wertes und des Endes des menschlichen Lebens befassen“.
Zur Frage der Schwangerschaftsunterbrechung äußerte sich auch der australische Premierminister John Howard, der erst vor kurzem ein weiteres Mal in dieses Amt gewählt wurde. Er beabsichtige nicht, die geltenden Abtreibungsgesetze zu ändern, erklärte er. Während der vergangenen Jahre war die Schwangerschaftsunterbrechung, die in Australien lange Zeit gesetzlich verboten war, legalisiert. In der Region der Landeshauptstadt Canberra wurden Abtreibungen 2002 erstmals gesetzlich erlaubt. Das Parlament der Region hatte dies in einer Abstimmung mehrheitlich befürwortet. Bis dahin war ein Schwangerschaftsabbruch nur bei Lebensgefahr für die Mutter erlaubt gewesen. (PA) (Fidesdienst, 11/11/2004 - 29 Zeilen, 300 Worte)


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