AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Die Situation in Abidjan bleibt weiterhin angespannt: tausende Anhänger des Präsidenten umzingeln dessen Residenz. „Wir müssen den Missionaren und Missionarinnen dankbar sein, die weiterhin bei den Menschen bleiben, die sich in Schwierigkeiten befinden“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche. Friedensappell der Bischöfe

Mittwoch, 10 November 2004

Abidjan (Fidesdienst) - Wie Beobachter aus Abidjan dem Fidesdienst berichten umzingeln dort weiterhin tausende Demonstranten umzingeln die Residenz des Staatspräsidenten. „Es handelt sich um Anhänger von Präsident Laurent Gbagbo, die eine eventuelle Einnahme der Residenz durch französische Soldaten verhindern wollen“, so die Beobachter. „Gegen 16.00 Uhr Ortszeit zogen sich am gestrigen Nachmittag, alle französischen Panzer, die sich rund einen Kilometer von der Residenz des Präsidenten entfernt in der Nähe des Hotel Ivoire befanden, in die Kasernen zurück, nur eine kleine Gruppe wurde in der Nähe des Golfhotels stationiert“.
Die Situation in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) bleibt weiterhin angespannt nachdem bei Auseinandersetzungen mit der französischen Armee am 9. November 7 Menschen getötet wurden.
Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki traf sich gestern zu Gesprächen mit Präsident Gbagbo. Er versucht bei seinem Aufenthalt in Cote d’Ivoier als Mittler nach einer Lösung der Krise zu suchen. Präsident Mbeki forderte die kriegführenden Parteien, d.h. die Rebellen der „Forces Nouvelles“, die den Norden des Landes seit 2002 kontrollieren, und Vertreter der Regierung unter Präsident Laurent Gbagbo, zu Friedensgesprächen auf, die noch diese Woche stattfinden könnten.
Gesten brachten die ivorischen Bischöfe in einer gemeinsamen Verlautbarung ihr Beileid für die Opfer der Unruhen dieser Tage zum Ausdruck und appellieren gleichsam an die ivorischen Politiker mit der Bitte um „Bemühen um den Frieden, nach dem wir uns alle so sehr sehnen“. Die Bischöfe appellieren „im Namen Jesu Christi“ auch an „die französischen Brüder und Schwestern“, damit sie „ihre Regierenden darum bitten, Cote d’Ivoire dabei zu unterstützen, ein freies und souveränes Land zu bleiben“.
Unterdessen bleiben die Kommunikationsverbindungen in weiten Landesteilen weiterhin unterbrochen. „In dieser Situation müssen wir vor allem den Missionaren und Missionarinnen dankbar sein, die weiterhin bei den Menschen bleiben, die sich in Schwierigkeiten befinden“. (LM) (Fidesdienst, 10/11/2004 - 30 Zeilen, 330 Worte)


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