ASIEN/CHINA - Die Diözese Cang Zhou hat den französischen Jesuitenmissionar Anatole Ghestin nicht vergessen: er widmete der Mission in China über ein halbes Jahrhundert

Donnerstag, 15 November 2012

Xian Xian (Fidesdienst) – Die Diözese Xian Xian (heute Cang Zhou) in der Provinz Hebei empfing vor kurzem wichtige Gäste: es handelte sich um die Angehörigen des französischen Jesuitenmissionars Anatole Ghestin, der bei den Einheimischen als P. Ting Ming-Cheng bekannt war und der Mission in China ein halbes Jahrhundert (53 Jahre) widmete. Vor allem in der Provinz Hebei hat man den Missionar nicht vergessen. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, gedachte Bischof Ki Lian Gui von Can Zhou, seine beiden Vikare, alle Priester der Diözese, rund einhundert Schwestern, zahlreiche Seminaristen und viele Gläubige gemeinsam mit den Verwandten des „großen und bescheidenen Jesuiten“, der zur Zeit der letzten chinesischen Kaiserdynastie, der Republik und der Gründung der Volksrepublik China hier lebte. Im Jahr 1997 veröffentlichten die Angehörigen eine Sammlung der Briefe des Missionars an seine französischen Mitbrüder mit dem Titel „Désormais, je m’apelle Ting“ (Nun heiße ich Ting), die 50 Jahre der Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert dokumentieren und gleichsam auch den Weg der chinesischen Kirche beschreiben. Das Buch wurde auch ins Chinesische übersetzt.
P. Anatole Ghestin wurde am 3. Januar 1873 in Haubourdin de Lille (Frankreich) geboren und trat im Oktober 1898 in das Noviziat der Jesuiten in Amiens ein. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1907 wurde er nach Tchély in China (heute Provinz Hebei) in die Mission entsandt. Im damaligen Apostolischen Vikariat Xian Xian (heute Cang Zhou) sollte er bis zu seinem Tod im Alter von fast 90 Jahren im Jahr 1961 leben. Neben seiner Arbeit in der Pfarrei pflegte er auch die Kontakte zu den Jesuiten in Frankreich und den Missionen der Jesuiten in China. Noch heute ist sein Name in der Diözese bekannt. (NZ) (Fidesdienst, 15/11/2012)


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