ASIEN/PAKISTAN - Gemäßigte Muslime, Christen und Menschenrechtskämpfer begrüßen einstimmig die Regierungsmaßnahme zur Streichung der Angabe der Religionszugehörigkeit aus dem Pass

Dienstag, 9 November 2004

Lahore (Fidesdienst) - Der Beschluss der pakistanischen Regierung, die Angabe der Religionszugehörigkeit aus den Reispässen pakistanischer Bürger zu streichen stieß unter Christen, Menschenrechtsbewegungen und Bürgerrechtsverbänden auf begeisterte Zustimmung. Dies sei bisher ein Element gewesen, dass die religiöse Diskriminierung begünstigte und zur Intoleranz und Vorurteilen in der pakistanischen Gesellschaft führte.
Waseem Anthony, der Leiter der „Kommission für Frieden und Entwicklung“ in Lahore, begrüßte die Entscheidung der Regierung und bekräftigte, dass es sich dabei um einen weiteren Schritt zur Abbau der Diskriminierung handelte, nachdem bereits das separate Wahlrecht abgeschafft worden war. Doch er wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass zum Wohl der pakistanischen Gesellschaft weitere Hindernisse überwunden werden müssen, wie zum Beispiel die Zusammensetzung der Lehrpläne und das Blasphemiegesetz.
Die Kommission begrüßte auch die Fortschritte der gemäßigten Politik des pakistanischen Staatspräsidenten Musharraf und dessen Versuche Vorurteile und religiösen Hass in der pakistanischen Gesellschaft schrittweise abzubauen.
Als Nichtregierungsorganisation bemüht sich die Kommission, in der sich Christen und Muslime zusammenschließen, vor allem um den Schutz der Menschenrechte und der Minderheiten Oft arbeitet sie dabei mit dem bischöflichen Ausschuss für Gerechtigkeit und Frieden zusammen, wie dies vor kurzem insbesondere im Zusammenhang mit der Kampagne zur Abschaffung des so genannten Blasphemieparagraphen geschah.
Nach Ansicht von Waseem Anthony muss in Pakistan ein Gewebe des Friedens und der Versöhnung an der Basis entstehen, damit die Intoleranz endgültig überwunden werden kann. Dafür sei vor allem das Engagement eines Netwerks von Organisationen, Bürgerbewegungen und Verbänden notwendig. Außerdem betonte er, dass eine gemäßigte Denkweise unter der Bevölkerung gefördert werden müsse, um die Gefahr des Terrorismus und der religiösen Intoleranz abzuwenden. (PA) (Fidesdienst, 9/11/2004 - 28 Zeilen, 278 Worte)


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