AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischöfe: „Aussöhnung bedeutet nicht ‚reinen Tisch machen’ oder Straffreiheit, sondern Wahrheitssuche“

Samstag, 10 November 2012

Buenos Aires (Fidesdienst) – Wahrheit über die Jahre der Militärdiktatur und Gerechtigkeit für die Opfer der Gewalt wünschen sich die argentinischen Bischöfe in einem am gestrigen 9. November zum Abschluss ihrer 104. Vollversammlung veröffentlichten Dokument zum Thema „Der Glaube an Jesus Christus drängt uns zu Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden“.
Die Kirche habe oft „Fälle verschleppter, gefolterten, willkürlich hingerichteter Menschen“ angeprangert. Man wisse auch um „den von der Guerilla versursachten tot und die Verwüstung“. „Wir können und wollen und dürfen die Verantwortung bei der Suche nach der schmerzlichen und für alle peinlichen Wahrheit nicht von uns weisen“, schreiben die Bischöfe. „Obschon es nicht einfach ist, die gelebte Geschichte und die Verantwortlichkeit einzelner zu enthüllen, bleibt die Sorge um eine Vervollständigung der lange hinausgezögerten und doch so notwendigen Ermittlungen“.
„Wir werden uns weiterhin für die Förderung von Brüderlichkeit und Freundschaft unter dem argentinischen Volk einsetzen und dabei gemeinsam den Weg auf der Suche nach dem Gemeinwohl beschreiten. In diesem Jahr des Glaubens, das die ganze Weltkirche feiert und im Jahr der Vorbereitung auf die Feiern zum zweihundertjährigen Bestehens unserer Nation erneuern wir unseren Einsatz im Dienst aller und insbesondere, derer die Not leiden. Wir bitten die Jungfrau Maria, dass sie all diejenigen in ihre Arme nimmt, die auf den Trost durch die Wahrheit, die Gerechtigkeit und den Frieden warten“, heißt es in dem Dokument abschließend. (CE) (Fidesdienst, 10/11/2012)


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