ASIEN/INDIEN - Christen appellieren an den Präsidenten der Vereinigten Staaten mit der Bitte um Förderung der Religionsfreiheit als Grundlage der Demokratie in Südasien

Dienstag, 9 November 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Indische Christen appellieren an den Präsidenten der Vereinigten Staaten, George W. Bush, mit der Bitte um Engagement für die Religionsfreiheit in Südasien. Ein einer vom Vorsitzenden des Verbandes der verschiedenen christlichen Konfessionen in Indien „All India Christian Council“, John Dayal, unterzeichneten Schreiben wird das amerikanische Staatsoberhaupt dazu aufgefordert, der Situation der Christen in Pakistan, Nepal, Sri Lanka, Butan, Bangladesch, Mald9ven, Myanmar und Indien ein besonderes Augenmerk zu widmen, wo „Christen oft von der Mehrheit in diesen Ländern verfolgt werden“. Dayal weist auch darauf hin, dass in einigen Staaten Gesetze verabschiedet wurden, die den christlichen Gemeinden die Praxis ihres Glaubens und dessen Verkündigung und Verbreitung untersagen, womit sie gegen die elementarsten Prinzipien der Gewissens- und Religionsfreiheit verstoßen.
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Verbandes der indischen Christen ist die Verfolgung der Christen „endemisch“ und „zunehmend“, weshalb die amerikanische Regierung Druck auf die Regierungen dieser Länder ausüben und die Achtung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit fordern sollte. Dayal gratulierte dem amerikanischen Präsidenten auch zu seiner Wiederwahl und wünscht sich von den Vereinigten Staaten wirtschaftliches, politisches und diplomatisches Engagement auf dem indischen Subkontinent.
Nach Ansicht des Vertreters der indischen Christen sollte Bush sich um den Frieden im Nahen Osten, aber auch in anderen Regionen Asiens bemühen und zur Förderung der Freiheit und der Menschenrechte auf diesem weiten Kontinent beitragen: aus diesem Grund wünscht sich Dayal auch dass zwischen Indien und den Vereinigten Staaten in diesem Bereich eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen möge.
In der jüngsten Zeit hatten christliche Religionsführer auf verschiedene Episoden der antichristlichen Intoleranz in Indien hingewiesen. Extremistische hinduistische Gruppen verübten wiederholt Gewalt gegen christliche Einrichtungen. Zuletzt wurde am 7. November eine protestantische Kirche in der Nähe von Mangalore (im Unionsstaat Karnataka) angegriffen. Obschon auch sich unter katholischen Gemeinden in verschiedenen indischen Staaten eine gewisse Angst ausgebreitet hat, versicherte der Vorsitzende der katholischen indischen Bischofskonferenz in einem Interview mit dem Fidesdienst vor kurzem, dass „die Kirche trotz fundamentalistischern Angriffe weiterhin ihr Zeugnis ablegen wird“. (PA) (Fidesdienst, 9/11/2004 - 32 Zeilen, 345 Worte)


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