VATIKAN - “Vor dem derzeitigen soziokulturellen Hintergrund muß jedoch noch vor dem Recht auszuwandern, das Recht nicht auszuwandern bekräftigt werden“, so der Papst

Dienstag, 30 Oktober 2012

Vaitkanstadt (Fidesdienst) – Das Recht des Menschen auf Auswanderung gehört zu den grundlegenden Menschenrechten. “Vor dem derzeitigen soziokulturellen Hintergrund muß jedoch noch vor dem Recht auszuwandern, das Recht nicht auszuwandern – das heißt, in der Lage zu sein, im eigenen Land zu bleiben – bekräftigt werden“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum 99. Welttag des Migranten und Flüchtlings, der am kommenden 13. Januar 2013 begangen wird und dessen Thema lautet: „Migration – Pilgerweg des Glaubens und der Hoffnung“.
Heute können wir feststellen, daß die Migrationen häufig als Folge von wirtschaftlicher Unsicherheit, vom Mangel an Grundgütern, von Naturkatastrophen, von Kriegen und sozialen Unruhen auftreten. Statt eines Unterwegsseins, das von Vertrauen, Glauben und Hoffnung getragen ist, wird das Auswandern dann zu einem Leidensweg, um zu überleben, auf dem die Männer und Frauen eher als Opfer, denn als verantwortlich Handelnde in den Angelegenheiten ihrer Auswanderung erscheinen“, so Papst Benedikt XVI. Indem er daran erinnert, dass jeder Staat das Recht hat, „die Migrationsströme zu lenken und eine Politik umzusetzen, die von den generellen Bedürfnissen des Gemeinwohls bestimmt wird, dabei aber immer die Achtung der Würde jedes Menschen gewährleistet“ erinnert er auch daran, dass „der Weg zur Integration Rechte und Pflichten umfasst, Achtung und Fürsorge den Migranten gegenüber, damit sie ein Leben in Würde führen können, verlangt aber Achtung auch von Seiten der Migranten gegenüber den Werten, die ihnen die Gesellschaft bietet, in die sie sich eingliedern.“
Zum Thema des Welttags betont Papst Benedikt XVI. dass Glaube und Hoffnung im Herzen so vieler Migranten ein untrennbares Wortpaar bilden, „denn in ihnen lebt der Wunsch nach einem besseren Leben, oft auch vereint mit dem Versuch, die „Verzweiflung“ darüber hinter sich zu lassen, daß es ihnen verwehrt ist, sich eine Zukunft aufzubauen. Gleichzeitig sind die Wege vieler vom tiefen Vertrauen getragen, daß Gott seine Geschöpfe nicht im Stich läßt, und dieser Trost läßt die Wunden der Entwurzelung und der Trennung erträglicher werden, vielleicht in der geheimen Hoffnung einer zukünftigen Rückkehr an ihren Herkunftsort“. „Die Kirche und die verschiedenen Einrichtungen, die mit ihr verbunden sind, sind dazu aufgerufen“, so Papst Benedikt XVI. weiter, „Migranten und Flüchtlingen gegenüber die Gefahr einer bloßen Sozialhilfe zu vermeiden, um eine echte Integration in eine Gesellschaft zu fördern, in der alle aktive Mitglieder sind, jeder für das Wohl des anderen verantwortlich ist und großzügig einen eigenständigen Beitrag leistet und alle bei vollem Heimatrecht die gleichen Rechte und Pflichten teilen“ (SL) (Fidesdienst, 30/10/2012)


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