AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Entführer fordern Lösegeld für verschleppte Missionare: Bischöfe verurteilen die Tat

Dienstag, 23 Oktober 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – „Wir haben einen Anruf erhalten, in dem eine Person, die angeblich zu den Entführern der drei Ordensleute gehört, Lösgeld fordert“, so Bischof Melchisedech Sikuli Paluku von Butembo-Beni (im Osten der Demokratischen Republik Kongo). Die drei Ordenspriester Jean-Pierre Ndulani, Anselme Wasikundi und Edmond Bamatute, wurden am 19. Oktober gegen 21 Uhr aus der Pfarrei Notre-Dame des Pauvres in Mbau, rund 22 Kilometer von Beni und 70 Kilometer vom Sitz der bischöflichen Residenz in Butembo entfernt, verschleppt (vgl. Fidesdienst vom 22/10/2012). Der Bischof äußert jedoch Zweifel an der Authentizität der Lösegeldforderung: „Wir warten noch auf einen zuverlässigen Kanal, über den wir mit den Entführern Kontakt aufnehmen können“.
Die Kongolesische Bischofskonferenz (CENCO) verurteilte unterdessen die Entführung in einer Verlautbarung. „Ich hoffe, dass sich die Entführer des Ausmaßes ihre Handlung bewusst sind und entsprechend vorgehen“, so Bischof Sikuli Paluku weiter. In der vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Nicolas Djomo von Tsumbe, unterzeichneten Verlautbarung appellieren die Bischöfe „an die Entführer, die für diese inakzeptable Geste verantwortlich sind, mit der Bitte um den Schutz der körperlichen und moralischen Integrität der drei Priester und um deren bedingungslose Freilassung“.
Zur Vermutung, dass ugandische Rebellen für die Entführung verantwortlich sein könnten, sagt Bischof Sikuli Paluku: „In der Region sind seit Jahren Gruppen aktiv, die ursprünglich in Uganda entstanden sind und sich heute als Kongolesen fühlen. Viele ihrer Mitglieder sind mit kongolesischen Frauen verheiratet. Bei diesen Gruppen handelt es sich heute vor allem um Banditen. Doch ich glaube nicht, dass diese Gruppen für die Entführung verantwortlich sind, denn es sind hier auch andere einheimische Gruppen aktiv und meiner Meinung nach müssen wir in diese Richtung Nachforschungen betreiben“, so der Bischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 23/10/2012)


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