VATIKAN - Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils: Aufruf zum Sonntag der Weltmission 1962

Freitag, 19 Oktober 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – In seinem „Aufruf“ zum Sonntag der Weltmission des Jahres 1962, dem Jahr der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, schrieb der Sekretär von Propaganda Fide und Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Pietro Sigismondi: „Der Weltmissionssonntag, dazu bestimmt, den Eifer und die Großherzigkeit der Katholiken aller Welt in der Unterstützung der Arbeit der Missionare anzufeiern, fällt in diesem Jahr zusammen mit einem Ereignis von geschichtlicher Bedeutung, auf das sich die allgemeine Aufmerksamkeit und das weltweite Interesse konzentrieren, nämlich mit dem Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzil. In diesem heurigen Jahr wird es am 3. Mai auch vierzig Jahre seit der Promulgation des Motur Proprio „Romanum Pontificum“ Pius’ XI., welches gleichsam die Magna Charta der organisierten, in den Päpstlichen Werken der Glaubensverbreitung, des Apostels Petrus für den einheimischen Klerus, der Kindheit Jesu und des Priestermissionsbundes zusammengefassten Missionsmitarbeit darstellt. (…)
In diesen Tagen sehnsüchtiger und fast fieberhafter Erwartung des nahe bevorstehenden Ökumenischen Konzils zeichnen sich am missionarischen Horizont neue und hoffnungsvolle Lichtpunkte ab. Es handelt sich dabei nach den Worten des Heiligen Vaters um ein Ereignis, dessen leuchtende Ausstrahlung in die Welt hinein viel für das Missionsapostolat verspricht. So kann man mit Fug und Recht erwarten, dass von der bevorstehenden feierlichen Kirchenversammlung neue Impulse und Anregungen für die Gläubigen, sich für die Ausbreitung des katholischen Glaubens einzusetzen, ausgehen werden. (…)
Es werden also in Rom, das die Mutter und Lehrerin der Völker ist, im größten Tempel der Christenheit die aus allen Teilen der Welt zusammengeströmten Bischöfe, Männer verschiedener Hautfarbe, Weiße, Schwarze und Gelbe, alle Sprachen sprechend, aber umschlungen von dem einigenden Band der universalen lateinischen Sprache, Brüder in Christus und im Episkopat, Mitglieder des einen Bischofskollegiums, als eine Körperschaft, die unter der unfehlbaren Leitung des Nachfolgers des heiligen Petrus steht, ein grandioses und überwältigendes Bild der Katholizität und der Einheit der Kirche bieten. Zur selben Zeit werden die Gläubigen der ganzen Welt am heurigen Weltmissionssonntag in einem nicht zurückzuhaltenden Ausbruch der Freude, der Begeisterung, der Bewunderung und der Großherzigkeit mit erneutem apostolischem Eifer ihre Gebete an den Herrn der Ernte richten und reichlicher das Almosen der Liebe darbringen.“ (SL) (Fidesdienst, 19/10/2012)


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