AFRIKA/NIGERIA - Vorsitzender der Bischofskonferenz: Gewalt widerspricht den Werten des Christentums und des Islam

Donnerstag, 18 Oktober 2012

Abuja (Fidesdienst) – Zur Rückkehr zu den wahren Werten des Christentums und des Islam mit dem Ziel eines friedlichen und harmonischen Zusammenlebens in Nigeria rief der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos, anlässlich eines von der „Federal Radio Corporation of Nigeria (FRCN) zum Thema „Religiöse Toleranz und Friedliches Zusammenleben“ auf.
Erzbischof Kaigama betonte in diesem Zusammenhang, dass die drei monotheistischen Religionen – das Judentum, das Christentum und der Islam – Frieden und Toleranz verkünden. Insbesondere erinnerte der Erzbischof von Jos dabei an verschiedene Abschnitte aus den Evangelien, in denen Jesus zum Dialog und zur Gewaltlosigkeit aufruft. Erzbischof Kaigama nannte in diesem Zusammenhang auch Beispiele der Solidarität zwischen Christen und Muslimen und berichtete dabei auch von eigenen persönlichen Erfahrungen. „Vor kurzem wurde ich von jungen Muslimen in Jos zum Fastenbrechen in der Hauptmoschee eingeladen und vor einigen Jahren war ich Gast im Haus des inzwischen leider verstorbenen Emirs von Wase, Alhaji Haruna Abduzlahi, mit dem ich auch zwei Wochen lang Deutschland besuchte um dort über unsere Friedensbemühungen zu sprechen. Für mich sind dies Beispiele, für jenen im Alltag gelebten Dialog und dies wünsche ich mir für Muslime und Christen“, Erzbischof Kaigama abschließend.
Unterdessen kommt es in verschiedenen Teilen Nigerias auch in diesen Tagen zu den Episoden der Gewalt. Am 17. Oktober starben 30 Menschen im Staat Benue bei einem Überfall der Hirten aus dem vorwiegend muslimischen Fulani-Volkes gegen ein von Bauern aus dem mehrheitlich christlichen Tiv bewohntes Dorf. In den vergangenen Tagen wurden kamen heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Armee und der islamistischen Boko-Haram-Sekte mindestens 24 Menschen ums Leben. (LM) (Fidesdienst, 18/10/2012)


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