AFRIKA/NIGER - Staatliche Gesundheitsprogramme bewirken Reduzierung der Kindersterblichkeitsrate: Unterernährung und Lebensmittelunsicherheit sind weiterhin eine akute Gefahr

Donnerstag, 4 Oktober 2012

Niamey (Fidesdienst) – Seit 1998 ging die Kindersterblichkeitsrate in Niger um fast die Hälfte zurück. Grund dafür ist vor allem die kostenlose Gesundheitsvorsorge für Kinder und werdende Mütter. Wie aus einer jüngst von „The Lancet“ veröffentlichten Studie hervorgeht, starben im Jahr 1998 noch 226 von 1.000 lebendgeborenen Kindern, während es 2009 nur noch 128 waren. Dank der Zusammenarbeit der Regierung mit lokalen Gesundheitsbehörden gehen bei Kindern im Alter zwischen 24 und 35 Monaten auch die Rachitiserkrankungen und Wachstumsstörungen zurück, seit diese Kinder mit Vitamin A und Medikamenten gegen Durchfallerkrankungen, Fieber, Malaria und Lungenentzündungen versorgt und geimpft werden. Wie aus aktuellen Daten des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, gab es jedoch im Jahr 2012 insbesondere in der Sahelzone zahlreiche unterernährte Kinder. Über 330.000 Kinder im Alter unter 5 Jahren sind von Unterernährung betroffen. In der Region führen Lebensmittelknappheit und der damit verbundene Anstieg der Lebensmittelpreise dazu, dass 18 Millionen Menschen Hunger leiden. Seit Mitte der 90er Jahre brachte die die Regierung besondere Gesundheitsprogramme für Frauen und Kinder auf den Weg. Diese Programme sollten vor allem Todesfälle infolge von Malaria, Lungenentzündung und Durchfallerkrankungen reduzieren, die zuvor in 60% der Fälle Todesursache bei Kindern im Alter unter fünf Jahren waren. Im Rahmen der Gesundheitsprogramme wurden vor allem Krankenstationen in abgelegenen Regionen eingerichtet und qualifiziertes Personal ausgebildet. Außerdem wurden Medikamente für Kinder im Alter unter fünf Jahren bereitgestellt. In der Zeit von 1998 bis 2010 nahm die Zahl der Patienten, die vom Staat medizinische Versorgung erhielten um 77% zu. (AP) (4/10/2012)


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