AMERIKA/HONDURAS - Jede Woche werden 200 minderjährigen Auswanderer zurückgeführt: „Sie wollen nicht zurück“

Mittwoch, 3 Oktober 2012

El Corinto (Fidesdienst) – Schwester Lydia Mara Silva de Souza koordiniert in Honduras das Programm für die Pastoral der Menschlichen Mobilität. Unter anderem betreut sie dabei Auswandererkinder, von denen jede Woche rund 200 in die beiden Grenzstädte Aguas Calientes und El Corinto zurückgeführt werden. Die Ordensschwester erinnert daran, dass es sich bei rund 10% der Auswanderer, die die gefährliche Reise in die Vereinigten Staaten antreten, um Minderjährige handelt. Davon werden 40% wieder aus Mexiko nach Honduras zurückgeführt.
Eine Verlautbarung der katholischen Wochenzeitschrift Fides, zitiert Schwester Lidia mit folgenden Worten: „Diese minderjährigen Auswanderer wollen nicht zurück, denn in den meisten Fällen machen sie sich auf den Weg, um zu ihren Familien zu gelangen, die sich bereits in den Vereinigten Staaten aufhalten oder sie fliehen vor der Gewalt in der eigenen Familie oder vor der Ausbeutung am Arbeitsplatz“.
Die Ordensfrau, die mit verschiedenen Heimen für Migranten und Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeitet, weist auch darauf hin, dass die Konsulate von Honduras in Mexiko und Guatemala diesen Kindern in keiner Weise helfen und dass die Zahl der Minderjährigen, die das Land verlassen wollen, stetig steigt. Dabei beklagt sie, dass das Schweigen der Eltern eine Erhebung der tatsächlichen Zahl der Kinder, die zwischen Honduras, Guatemala und Mexiko unterwegs sind, erschwert. (CE) (Fidesdienst, 03/10/2012)


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