AFRIKA/SOMALIA - Bischof Bertin: „Ich hoffe, dass Chisimaio verschont bleibt“

Freitag, 28 September 2012

Mogadischu (Fidesdienst) – „Ich hoffe, dass die Shabaab Milizen sich so verhalten, wie sie es in der Vergangenheit getan haben und sich unter die Zivilbevölkerung mischen, ohne großen Widerstand gegen die angreifenden Truppen zu leisten. Sollten sie sich wehren, dann besteht die Gefahr, das Chisimaio zerstört wird“, so der Apostolische Administrator von Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin von Dschibuti. Truppen aus Kenia greifen mit Unterstützung der somalischen Regierung von drei Fronten aus die Stadt Chisimaio an, wo sich die letzte Hochburg der Shabaab-Milizen befindet.
„Seit Wochen gibt es Truppenbewegungen aus dem Westen aus Kenia und aus dem Osten aus Mogadischu“, so der Bischof, „Chisimaio wurde auch vom Meer aus angegriffen und von der kenianischen Luftwaffe bombardiert. Der Kreis hat sich also geschlossen. Da es außerdem in den Reihen der Shabaab-Milizen Spannungen gibt, ist vorherzusehen, dass die Eroberung der Stadt eine Frage weniger Tage ist“.
„Es ist wahrscheinlich, dass auch Militärschiffe zum Einsatz kamen, die aus dem Ausland in die Region geschickt wurden, um das Piratentum zu bekämpfen“, so Bischof Bertin. „Offiziell sollen diese Schiffe nicht eingreifen, doch da das Piratentum auch von den Shabaab unterstützt wird, ist es wahrscheinlich, dass diese Schiffe zumindest logistische Unterstützung liefern“.
Zu eventuellen Plänen einer zusätzlichen Spaltung Somalias (nach Somaliland, Puntland) im Süden des Landes (Jubland) sagt der Bischof: „Sollte es solche Pläne wirklich geben, dann wäre dies gefährlich, weil die Lage bereits sehr fluktuierend ist, da verschiedene Clans und Stämme sich um die Region streiten. Dies sollten die Somalier selbst in die Hand nehmen“, so Bischof Bertin abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/09/2012)


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