AFRIKA/ÄGYPTEN - Mögliche Unruhen in Kairo: Muslimbrüder wollen Gemüter beruhigen

Freitag, 21 September 2012

Kairo (Fidesdienst) – „Die Atmosphäre ist äußerst angespannt, denn es sind Proteste gegen die von einer französischen Satire-Zeitschrift veröffentlichten Mohammed-Karrikaturen angekündigt. Die französischen Botschaft, das Konsulat und die französischen Schulen wurden aus Angst vor möglichen Ausschreitungen geschlossen. Auch das Präsidentenamt wird von Sondereinheiten der Polizei bewacht.“, so der Medienbeauftragte der katholischen Kirche in Ägypten, P. Rafic Greiche, zum Fidesdienst. Wie bereits am vergangenen Freitag, als die Proteste gegen die US-amerikanische Botschaft richteten, müsse man das Ende der Freitagsgebete abwarten.
P. Greiche erinnert daran, dass es unterschiedliche Haltungen seitens der Muslimbrüder und der zu Protesten aufrufenden Gruppen, insbesondere Salafisten gibt. „Am vergangenen Freitag haben Muslimbrüder eine Kundgebung im Namen des Propheten vor der amerikanischen Botschaft angekündigt, die jedoch vom Innenministerium verboten wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich bei den Protesten, die trotzdem stattfanden um Salafisten handelt.“
„Für heute gibt es keinen Aufruf der Muslimbrüder. Sollte es zu weiteren Protesten kommen, dann handelt es sich um Salafisten oder Kriminelle, die Unruhe schaffen wollen“, so P. Greiche. „Die Muslimbrüder regieren das Land, deshalb sind sie vorsichtiger“, betont der Medienbeauftragte abschließend, „Präsident Mursi wird am 23. September in New York an der Versammlung der Vereinten Nationen teilnehmen und will deshalb gewiss erneuten Unruhen vermeiden“. (LM) (Fidesdienst, 21/09/2012)


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