ASIEN/SÜDKOREA - Katholische Kirche berät über neue religiöse Bewegungen und die Verbreitung der Sekten

Freitag, 5 November 2004

Seoul (Fidesdienst) - Die neuen religiösen Bewegungen stellen für die Kirche eine Herausforderung dar. Deshalb sollen Programme zur Förderung geistlicher Erfahrungen unter den Gläubigen ausgebaut werden.
Bei einem Symposium zum Thema „Die Herausforderungen der neuen religiösen Bewegungen und pastorale Gegenmaßnahmen“, das vor kurzem in Seoul stattfand, hat Pfarrer Pius Kwak Sung-Ryong, der sich als Wissenschaftler mit den neuen religiösen Bewegungen in Korea befasst, betont, dass diese Bewegungen für die Kirche „eine Gelegenheit darstellen, über sich selbst nachzudenken“. Um den wachsenden Bedürfnissen unter der Bevölkerung entgegenzukommen müsse die Kirche „das eigene spirituelle Angebot ausbauen und Veranstaltungen organisieren, in deren Mittelpunkt Themen der katholischen Spiritualität stehen, zum Beispiel die geistliche Einkehr des heiligen Ignatius oder die Verehrung des Allerheiligsten Sakraments“. Dabei müsse vor allem auf das umfangreiche historische und zeitgenössische Erbe der Katholizität zurückgegriffen werden.
Nach Ansicht der Symposiumsteilnehmer ist es die Pflicht der Gläubigen angesichts des zunehmenden Pluralismus der heutigen Zeit, die Aufmerksamkeit wieder auf Jesus Christus zu lenken und sich jeden Tag eingehend mit der Bibel zu befassen.
Im Rahmen des Symposiums wurde auch auf das heutige kulturelle Panorama und insbesondere auf drei auftretende Phänomene hingewiesen: die Verbreitung animistischer Religionen in einem hochtechnologischen Umfeld; die explosionsartige Verbreitung neuer geistlicher Bewegungen und insbesondere der Sekten; die Konsolidierung typischer Tendenzen einer post-modernen Kultur. Dabei sei es dem Pluralismus fast gelungen, die Grenzen zwischen Gut und Böse, Wahrem und Falschem auszulöschen. Dies habe auch zu einer gewissen Verwirrung unter den Gläubigen geführt.
Die koreanische Kirche, die sich seit langem mit dem Phänomen der Sekten auseinandersetzt, hatte vor einem Jahr ein Dokument mit dem Titel „Movements and Trends Harmful to Healthy Faith Life“ verbreitet. Das Dokument soll den Gläubigen bei einem korrekten Verständnis des katholischen Glaubens und der Sendung der Kirche helfen und sie auf Phänomene und Tendenzen aufmerksam machen, die das gesunde Glaubensleben gefährden. Dabei beschäftigt sich das Papier vor allem mit dem „New Spiritual Movement“, das in Korea vor allem in den vergangenen Jahren Fuß fassen konnte. (PA) (Fidesdienst, 5/11/2004 - 31 Zeilen, 336 Worte)


Teilen: