AFRIKA/MALI - Westafrikanische Länder erörtern Eingreifen im Norden Malis

Dienstag, 18 September 2012

Bamako (Fidesdienst) – Die eventuelle Entsendung einer Sondereinheit in den Norden Malis stand im Mittelpunkt des Treffens der Außen- und Verteidigungsminister der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO), das gestern in Abidjan (Cote d’Ivoire) stattfand. Bereits Anfang September hatte der Interims-Präsident von Mali, Dioncounda Traoré, formell um die militärische Unterstützung der Länder der CEDEO bei der Rückeroberung der nördlichen Landesteile gebeten, die seit Ende März von verschiedenen Rebellengruppen belagert werden (vgl. Fidesdienst vom 05/09/2012).
„Ein Großteil der Bürger von Mali befürwortet das Eingreifen der CEDEAO bei der Rückeroberung des Nordens“, so der Sekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele. „Die Debatte geht darum, wie diese militärische Unterstützung gehandhabt werden soll und dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Insbesondere die malischen Militärs lehnen eine Stationierung von CEDEAO-Soldaten in der Hauptstadt Bamako ab und wollen, dass ausländische Einheiten die einheimische Armee nur bei der Rückeroberung der nördlichen Landesteile unterstützt“.
„Die Länder der CEDEAO“, so Pfarrer Dembele weiter, „wollen, dass diese Dinge geklärt werden, vor eine operative Entscheidung getroffen wird, wie zum Beispiel die Entsendung von Truppen oder logistische Hilfeleistung. Unterdessen diskutieren die militärischen Verantwortlichen in Abidjan weiter. Wahrscheinlich wird erst nächste Woche bekannt werden, wie die Forderungen Malis aussehen und was die anderen Länder bereit sind zu geben“.
Die malische Armee bereitet unterdessen die Rückeroberung im Norden bereits vor, ist aber derzeit nicht in der Lage eine Defensive gegen die bewaffneten Gruppen, die die Region belagern, aus eigener Kraft auf den Weg zu bringen. Als die islamistischen Gruppen im März die nördliche Region eroberten, wurden die einheimischen Truppen von deren Vormarsch überraschst und hinterließen bei ihrem Rückzug zahlreiche Waffen in den Kasernen, die sich nun in den Händen der Rebellen befinden. Es wird vermutet, dass die islamistischen Rebellen aus dem Ausland unterstützt wurden. (LM) (Fidesdienst, 18/09/2012)


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