AMERIKA/PERU - Apostolischer Vikar von Iquitos: „Meine Kirche ist lebendig, dynamisch und engagiert“

Samstag, 15 September 2012

Rom (Fidesdienst) – „Meine Kirche ist lebendig, dynamisch und engagiert: dies begeistert mich als Hirten und zeigt mir welche Einstellung die Gläubigen auch ihren Hirten gegenüber haben“, so der Apostolische Vikar von Iquitos und Apostolische Administrator von San José del Amazonas (Peru), Miguel Olaortúa (osa) im Gespräch mit dem Fidesdienst über den ihm anvertrauten Kirchsprengel. Der Bischof nahm an dem von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker veranstalteten Studienseminar für neu ernannte Bischöfe teil (vgl. Fidesdienst vom 01/09/2012).
„Iquitos liegt mitten im Regenwald in der peruanischen Amazonasregion“, so der Bischof, „An erster Stelle möchte ich sagen, dass ich mich sehr über die Aufnahme seitens der Menschen freue, die meine Sprache, das Spanische, sprechen. Auch wenn wir aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, verstehen wir uns gut und vor allem findet ein reger Austausch statt. Die Menschen bringen mir eine besonderer Wärme entgegen, und diese Wärme spiegelt auch das Klima wieder: das ganze Jahr über herrscht im Regenwald ein warmes Klima und die Menschen besitzen viel Herzenswärme, vor allem wenn es um die Ausdrucksformen des eigenen Glaubens und der eigenen Frömmigkeit geht. Die Einheimischen schätzen ihren Hirten sehr: ich bin erst seit kurzem dort, doch ich fühle mich bereits zuhause“.
Was die Schwierigkeiten angeht, mit denen er sich als Spanier und bisherigere dortiger Gemeindepfarrer, bei der Ausübung seines Amtes konfrontiert sieht, sagt Bischof Miguel Olaortua: „Hier ist alles ganz anders: die Kultur, die Menschen, die Entfernungen zwischen den Gemeinden, die Geographie, das Klima, usw. Alles ist beeindruckend und überraschend: im Regenwald gibt es keine Jahreszeiten, es ist immer Sommer. Die Kultur spielt sich vollkommen um die Natur herum ab und die Lebensweise ist völlig anders. Die Menschen gehen die Dinge mit viel Ruhe und Geduld an, anders als wir Europäer, die wir uns stets Sorgen machen und uns fragen, wie wir die Dinge bewältigen sollen… Auf diese Weise erleben sie das Wesentliche, das Menschliche und schaffen nicht ständig neue Hindernisse“.
Unter den größten Problemen, mit denen die Region zu Kämpfen hat, beklagt der Bischof vor allem den Mangel an Bildung auf allen Ebenen: „Es gibt Pastoralarbeiter mit viel gutem Willen, doch sie besitzen keine umfassende Bildung. Dieser Mangel wirkt sich auch im Alltag aus: die Menschen wissen zum Beispiel nicht was Sparen heißt und leben in den Tag hinein, mit allen Folgen, die dies mit sich bringt.“
Bischof Miguel Olaortua Laspra (osa) wurde 1962 geboren und gehört seit 1982 dem Orden der Augustiner an; er wurde am 4. Oktober 1987 in seiner Geburtsstadt Bilbao (Spanien) zum Priester geweiht. Am 2. Februar 2011 wurde er zum Apostolischen Vikar von Iquitos (Peru) ernannt und am 8. August 2011 zum Apostolischen Administrator von San José del Amazonas (Peru). (Fidesdienst, 15/09/2012)


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