AFRIKA/SOMALIA - Bischof Bertin: „Die Zukunft ist viel versprechend, der neue Präsident könnte eine positive Überraschung sein“

Mittwoch, 12 September 2012

Mogadischu (Fidesdienst) – „Die Zukunft ist viel versprechend und vielleicht könnte endlich die entscheidende Wende für die Wiedergeburt des Staates stattfinden“, so der Apostolische Administrator von Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin von Dschibuti, zum Fidesdienst in einem Kommentar zur Wahl des neuen Staatsoperhauptes, Hassan Sheikh Mohamoud, durch das somalische Parlament. „Mit Sicherheit, wird es eine Übergangsphase geben, die noch lange anhalten wird, auch wenn wir uns an einem guten Punkt befinden, was die Wiederherstellung der staatlichen Institutionen anbelangt“, so Bischof Bertin.
Über das neue somalische Staatsoberhaupt sagt Bischof Bertin: „Auch für mich ist es eine Überraschung und es könnte eine positive Überraschung sein. Es war klar, dass ein Vertreter der Hawiye, insbesondere der Hawiye Abgaal, gewählt werden würde, denn es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, aufgrund dessen der Parlamentspräsident immer ein Vertreter der Rahanwey aus der Gegend um Baidoa ist, während der Staatschef ein Hawiye oder ein Darod sein soll. Es wurde ein weiteres Mal ein Hawiye Abgaal gewählt und dies bedeutet, dass Hassan Sheikh Mohamound einen Vertreter der Darod zum Premierminister ernennen wird.“
„Bedeutet dies, dass es unter dem Deckmantel einer parlamentarischen Form nach „westlichem Vorbild“ weiterhin um das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Clans geht?“, lautet unsere Frage. „Es könnte nach 22 Jahren Chaos nicht anders gehandelt werden. Damit der Staat wiederaufgebaut werden kann, sind nicht nur einfache Persönlichkeiten notwendig, sondern Persönlichkeiten, die Mitglieder eines Clans sind“, so Bischof Bertin.
Die Shabaab scheinen sich unterdessen sowohl auf politischer als auf militärischer Ebene in die Defensive begeben zu haben. „Wir müssen Acht geben, dass die Shabaab sich nicht unter Zivilisten mischen und auf diese Weise weiter gegen die neuen Institutionen vorgehen“, warnt der Apostolische Administrator von Mogadischu, der abschließend betont: „Die neue Regierung wird von den Somalis in dem Maß unterstützt werden, in dem sie sich tatsächlich in den Dienst der Bevölkerung stellt“. (LM) (Fidesdienst, 12/09/2012)


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