ASIEN/PHILIPPINEN - Menschenrechtskämpfer auf Mindanao verliert bei Überfall seinen elfjährigen Sohn

Mittwoch, 5 September 2012

Zamboanga (Fidesdienst) – Eigentlich sollte der Überfall ihm selbst gelten: dem Aktivisten und Menschenrechtskämpfer Timuay Locencio Manda aus der Gemeinde Subanen. Doch als die Killer am gestrigen 4. September auf ihn schossen, wurde er nur verletzt, während sein 11jähriger Sohn, Jordan Manda bei dem Überfall starb. Wie Menschenrechtsorganisationen berichten, hatte sich Timuay Locencio Manda in den vergangenen Wochen öffentlich für die Bekämpfung der Ausbeutung der Bodenschätze in der Region eingesetzt, nachdem die Regierung neue Konzessionen für den Bergbau in der Region Zamboanga erteilt hatte. Die Behörden verstoßen damit gegen das „Landrecht“ der Eingeborenen und zerstören deren Lebensumfeld. Aus diesem Grund setzen sich Aktivisten immer wieder für die Bekämpfung der Vergabe solcher Konzessionen ein und fordern „die Aussetzung der Bergwerkstätigkeit auf der Halbinsel Zamboanga´“.
Auf Mindanao lebende katholische Missionare weisen im Gespräch mit dem Fidesdienst auf die angespannte Lage in der Region hin. P. Giulio Mariani (pime) vom Euntes Center in Zamboanga erklärt: „Die Situation hat sich zugespitzt: auf Zamboanga kommt es immer wieder zu solchen Morden“. „Wir sind sehr besorgt“, so ein anderer Missionar des Päpstlichen Instituts für die Außenmissionen, P. Peter Geremiah, der sich für den Schutz der Eingeborenen-Stämme auf Mindanao einsetzt. „In den vergangenen Monaten gab es viele Delikte dieser Art. Die Medien sollten mehr darüber berichten“. Dabei erinnert er daran, dass auch einer seiner Brüder, P. Fausto Tentorio (pime), erst vor einem Jahr Opfer eines solchen Mordes wurde. Am kommenden 17. September werden die einheimischen Behörden, Missionare und Menschenrechtsorganisationen bei einer Versammlung in Davao des ermordeten Missionars gedenken. (PA) (Fidesdienst, 05/09/2012)


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