AFRIKA - Katholiken fürchten integralistische Gewalt und bekennen sich zur eigenen Gewaltlosigkeit

Montag, 27 August 2012

Iasi (Fidesdienst) – Katholiken in afrikanischen Ländern sehen sich mit der Gefahr des islamischen Integralismus konfrontiert, bekennen sich jedoch mit Nachdruck zur eigenen Gewaltlosigkeit. Dies berichten zwei Teilnehmer am Rande des Internationalen Forums der Katholischen Aktion (FIAC), das vom 22. bis 26. August in Iasi (Rumänien) stattfand.
„Katholiken in Nigeria sind nach den Anschlägen auf verschiedene Kirchen verängstigt“, so Pfarrer Patrick Alumuku, der die Pressestelle der Diözese Abuja leitet. „Die Gläubigen selbst organisieren zusammen mit der Polizei die Bewachung der Kirchen, wenn dort Gottesdienste stattfinden“. „Dies“, so Pfarrer Alumuku, „ist die einzige Form der Gegenwehr, die umgesetzt werden soll. Unser Erzbischof, John Olorunfemi Onaiyekan, betont ebenfalls, dass eine gewaltsame Reaktion auf die Gewalt nicht zu einer Lösung, sondern vielmehr zu einem nicht endenden Konflikt führen würde“. Das Phänomen der Anschläge erklärt er wie folgt: „Es handelt sich nicht um einen Konflikt zwischen Islam und Christentum, sondern um terroristische Angriffe gegen die Regierung, so dass auch muslimische Religionsführer sich von solchen Episoden distanzieren. Jeder Versuch der Rache“, so Pfarrer Alumuku abschließend, „würde nicht nur der vom Evangelium verkündeten Gewaltlosigkeit widersprechen, sondern könnte auch diejenigen treffen, die dafür eintreten“.
„Es herrscht Unbehagen“, betont auch Pfarrer Rafic Greiche, Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, „wenn es um die konkreten Möglichkeiten für Christen geht, die Religionsfreiheit in einem fundamentalistischen Kontext in Anspruch zu nehmen. Dies gilt insbesondere nach dem jüngsten politischen Wandel, der zu einer Machtübernahme der mit den Muslimbrüder in Verbindung stehenden Parteien führt. Der ägyptische Präsident verspricht zwar allen religiösen Minderheiten Sicherheit, doch niemand kann garantieren, wie sich die Lage künftig entwickelt.“ In Ägypten befinden sich sieben Schulen, sowie mehrere Krankenhäuser und karitative Einrichtungen in Trägerschaft der katholischen Kirche. Diese Einrichtungen nehmen sich vor allem der schwachen Bevölkerungsteile an und werden vorwiegend von Muslimen genutzt. Eine wichtige Rolle spielen unterdessen katholische Laiengläubige: „Sie bezeugen ihren Glauben an vorderster Front im Alltag und werden dort mit einem schwierigen Kontext konfrontiert. Dies erfordert viel Mut“, so Pfarrer Greiche abschließend. (LM) (Fidesdienst, 27/08/2012)


Teilen: