AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli zur Wahl: „Es ist nicht verwunderlich, wenn es Probleme gibt, wir sollten den Libyern jedoch Vertrauen schenken“

Donnerstag, 5 Juli 2012

Tripolis (Fidesdienst) – „Erstmals in der Geschichte des Landes finden in Libyen wirklich freie Wahlen statt. Sollte es da verwunderlich sein, wenn es Probleme gibt? Ich würde mich nicht wundern. Doch ich hoffe, dass die Wahl friedlich und korrekt verläuft“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst am Vorabend der Wahl der insgesamt 200 Abgeordneten der libyschen Nationalversammlung am 7. Juli. Die Abgeordneten werden ihrerseits eine Interims-Regierung und die Mitglieder einer verfassungsgebenden Kommission ernennen.
„Ich stelle fest, dass sich die Menschen auf dieses Ereignis vorbereiten. Zu Beginn war man etwas unentschlossen, doch nun denke ich, dass wir in der Lage sind, diese Prüfung zu bestehen, denn es besteht der Wille dazu“, so Bischof Martinelli.
Der Apostolische Vikar von Tripolis erinnert an einen weiteren Aspekt: „Einerseits versucht Libyen seinen Teil beizutragen und dies sollte geschätzt werden, doch es gibt ausländische Gruppen und Organisationen, die unter dem Vorwand der Hilfe für Libyen ihre eigenen Interessen verfolgen oder zumindest kein transparentes Verhalten zeigen. Wir alle versuchen Libyen zu helfen, doch wie viele tun dies wirklich selbstlos und mit reinem Herzen und Geist?“, fragt sich Bischof Martinelli.
„Am 9. Juli“, so der Apostolische Vikar von Tripolis abschließend, „werde ich nach Lourdes pilgern und zur Gottesmutter beten, die auch in der muslimischen Welt als Mutter Jesu anerkannt wird, damit sie diesem Volk beim eigenen Wachstum und der Rückkehr zum Frieden beistehen möge“. (LM) (Fidesdienst, 05/07/2012)


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